TRAKAI. Die Stadt Trakai hat ihre Städtepartnerschaften mit der Kreisgemeinde Kondopoga in Russland und mit den Städten Polock und Lyda in Weißrussland am 1. März beendet. Trakais Bürgermeister Andrius Satevicius begründete diesen Schritt: „Die Russische Föderation hat brutal gegen das Völkerrecht verstoßen, nachdem sie alle möglichen Vereinbarungen in der Ukraine begonnen hat, daher verurteile ich sowohl die Handlungen der russischen Regierung als auch ihres Partner belarussischen Regierung und kündige einseitig die Partnerschaftsvereinbarungen mit Kondopoga in Russland sowie Polock und Lyda in Weißrussland“, sagte Satevicius
Der Trakaier Bürgermeister bat zugleich um Toleranz gegenüber den russischsprachigen Menschen in der Stadt: „Politische Ereignisse dürfen unser Verhalten nicht beeinflussen. Die russischsprachigen Menschen in unserem Bezirk sind Litauer wie wir, sie sind unschuldig und nicht verantwortlich für die Handlungen der Politiker der Russischen Föderation.“
Die Gemeindeverwaltung betreut bereits eine ukrainische Familie, die in Räumlichkeiten der Gemeinde untergebracht wurde. „Alles läuft reibungslos – Familie mit Unterkunft und Essen versorgt, morgen wird das Wesentliche gewaschen. Da eines der Kinder orthopädische Schuhe braucht, werden wir morgen passende Schuhe kaufen. Wir warten auf die kommenden Pflegeeltern aus der Ukraine. Hoffe, alles geht gut und morgen können sie sich ausruhen nach dem Albtraum den sie hatten.
Satevicius erinnerte die Trakaier an Unterstützung für die Menschen in den beiden ukrainischen Partnerstädten
Sehr dringed gebraucht werden:
Generatoren, Thermodecken, Schlafsäcke,haltbare Lebensmittel (in Metallkonserven etc. ), Computerausrüstung (inklusive Drucker), Erste-Hilfe-Sets.
Derweil hat sich der Präsident des Deutschen Städtetages, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, dafür ausgesprochen, Partnerschaften mit russischen Städten nicht zu beenden. „Ich rate dringend davon ab, Städtepartnerschaften zu russischen Städten jetzt zu beenden. Denn hier laufen die Verbindungen von Mensch zu Mensch, eben nicht auf staatlicher Ebene. In diesem Sinne können Städtepartnerschaften Friedenssignale senden und deeskalierend wirken“, sagte Lewe. Es gibt ungefähr 140 Partnerschaften zwischen deutschen und russischen Städten.