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Verändert die BRICS(+) Gruppe die globale Weltordnung?

Vortrag der Gesellschaft für Sicherheitspolitik im Gymnasium Dionysianum

Einige Leser werden mit den Buchstaben BRICS(+) wenig anfangen können. Die Buchstaben stehen für eine Gruppe von Schwellenländern, die sich im Jahr 2011 zur BRICS-Gruppe zusammengeschlossen haben: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Das „+“ Zeichen steht für eine Erweiterung dieser Gruppe. Die Länder Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind zum 1. Januar 2024 der BRICS-Gruppe beigetreten.

Insgesamt versteht sich diese Gruppe als Alternative zu einer westlich geprägten Weltwirtschaftsordnung. Sie haben gemeinsam – und bei uns in Europa fast nicht wahrgenommen – eine eigene BRICS Development Bank als Ergänzung oder gar Alternative zur Weltbank und zum Internationalen Währungsfonds gegründet. Ebenso soll die Vormachtstellung des US-Dollars als weltweit führendes Zahlungsmittel aufgeweicht werden. 

Das Bruttonationaleinkommen der BRICS(+) Staaten ist höher als das der G7 Staaten. BRICS(+) repräsentiert mit ca. 3,7 Milliarden Menschen 41% der Weltbevölkerung. Fast die Hälfte der weltweit verfügbaren Gas- und ca. ein Drittel der Öl-Reserven gehören den BRICS(+) Staaten.

Zum Krieg in der Ukraine haben sich Teile der BRICS(+) Staaten überwiegend zurückhaltend bzw. kritisch zur westlichen Positionen geäußert. Einige der BRICS(+), insbesondere China und Russland, präsentieren sich dabei zunehmend als Gegenpol zu den bisherigen westlich/US-amerikanischen politischen Konstellationen, und versuchen damit weltpolitisch größeres Gewicht und Anerkennung zu erlangen. 

Welche Konsequenzen wird eine BRICS(+) Organisation auf die globale Welt- und Wirtschaftsordnung haben? Wie werden sich diese globalen Machtveränderungen auswirken? Entsteht eine neue Weltordnung, die nicht mit unseren Werten von Demokratie, Menschenrechten und Freiheit in Übereinstimmung gebracht werden kann? 

Zu diesen und weiteren Fragen wird Frau Dr. Prys-Hansen Stellung nehmen. Sie hat Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen, Öffentliches Recht und Volkswirtschaft an den Universitäten Tübingen und Uppsala (SWE) studiert und promovierte an der Universität Oxford. Als Gastforscherin hat sie zwischen 2004 und 2010 u.a. in Zürich(CH), Neu-Delhi(IND) und Johannesburg(SA) gearbeitet. Von 2010 bis 2020 arbeitete sie in verschiedenen Funktionen am German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg, an dem sie seit 2020 Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Globale Ordnungen und Außenpolitiken“ ist.

Der Vortrag beginnt am Donnerstag, den 12. März 2024 um 1900 Uhr im Forum des Gymnasium Dionysianum. Der Eintritt ist frei.