Der Städtepartnerschaftsverein Rheine
Die Menschen stehen in Rheine im Mittelpunkt der Städtepartnerschaften. Sie entwickeln die Inhalte, gestalten und fördern die Begegnungen und lassen so die am Beginn der Partnerschaften feierlich beurkundeten Ratsbeschlüsse lebendig werden. Die Geschichte der städtepartnerschaftlichen Begegnungen ist in Rheine untrennbar verknüpft mit dem Namen Ludger Meier. Als Bürgermeister und überzeugter Europäer legte er in den 1970er Jahren den Grundstein für das europäische Engagement der Stadt. Er förderte die im Rahmen der EUREGIO entstandene Freundschaft mit der niederländischen Gemeinde Borne und unterzeichnete im Jahre 1983 als Bürgermeister die Urkunde zur ersten offiziellen Städtepartnerschaft Rheines. Als Vorsitzender führte er den Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften der Stadt Rheine seit seiner Gründung im Jahr 1996 bis zum Jahr 2005 und gehörte ihm bis zu seinem Tod als Ehrenmitglied an.
Bis zur Gründung des Vereins entwickelte das Partnerschaftskomitee die 1983 geschlossene deutsch-niederländische Städtepartnerschaft und die 1990 besiegelte Partnerschaft mit der Stadt Bernburg in Sachsen-Anhalt. Mitglieder des Arbeitskreises Osteuropahilfe knüpften Anfang der 1990er Jahre erste Kontakte zur litauischen Stadt Trakai. Diese wurden vertieft durch das von der Stadtverwaltung Rheine initiierte EU-geförderte „CHARIOT-Projekt“, an dem sich das Partnerschaftskomitee und die Partnerstädte Borne und Bernburg beteiligten. Schließlich initiierte und entwickelte nahezu zeitgleich der Deutsch-Portugiesische Freundeskreis die Beziehungen zur Stadt Leiria in Portugal.
Um Konkurrenzen zwischen diesen Entwicklungen auszuschließen und sich für damals noch ungewöhnliche kommunale Netzwerke in Europa zu öffnen, initiierte das Partnerschaftskomitee noch vor dem offiziellen Abschluss der Städtepartnerschaften mit Leiria und Trakai (1996) die Gründung des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaften der Stadt Rheine.
Der Verein wird am 19. April 1996 von 38 Personen als eingetragener Verein in Rheine gegründet. Er wird am Beginn von den Mitgliedern des Partnerschaftskomitees, des Arbeitskreises Osteuropahilfe und dem Deutsch-Portugiesischen Freundeskreis. Der neue Verein soll die vielfältigen Aktivitäten dieser Gruppen koordinieren und die Zusammenarbeit der Partnerstädte in Netzwerken fördern. In der Gründungsversammlung wurde Ludger Meier zum Vorsitzenden gewählt. Er leitete zuvor den Deutsch-Portugiesischen Freundeskreis. Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Herbert Henneke, wurde sein Vertreter. Josef Kuberek vom Arbeitskreis Osteuropahilfe übernahm das Amt des Schatzmeisters und Stadtpressesprecher Bernd Weber das des Schriftführers. Als Beisitzer wurden Irene Berning ✝ und Norbert Kahle gewählt. Die Kassenprüfung übernahmen Henrique Köster und Karl Schnieders ✝.
Die Münsterländische Volkszeitung titelte am Montag, 22. April 1996 dazu: „Der Start ist geglückt: Neuer Verein will Städtepartnerschaften gestalten“. Und im weiteren Text heißt es: „Die Spitzen der Stadt können sich glücklich schätzen. Noch bevor die Urkunden für die Städtepartnerschaften mit Leiria und Trakai unterzeichnet sind, entschieden sich engagierte Bürger am Freitagabend dafür, die mit Borne und Bernburg dann vier Städtepartnerschaften gemeinsam zu gestalten“.
Zweck des Vereins ist laut Satzung „die Förderung von Städtepartnerschaften der Stadt Rheine“. Diese allgemeine Formulierung konkretisierten die Gründungsväter und verliehen ihr gleichsam eine europäische Dimension mit den Worten: „Durch zwischenmenschliche Begegnungen, die Pflege von persönlichen Freundschaften und Beziehungen zu Personen in den Partnerstädten soll das europäische Zusammengehörigkeitsgefühl im Zeichen des europäischen Geistes gestärkt und gefestigt werden.“ Die zentralen Anliegen des Vereins sollen danach die Förderung von „zwischenmenschlichen Begegnungen“ und die Stärkung und Festigung eines „europäischen Zusammengehörigkeitsgefühls“ sein. Hierfür immer wieder aktuelle Anlässe und zeitgemäße Möglichkeiten zu schaffen, hat sich der Verein seitdem unter seinen Vorsitzenden Ludger Meier (1996 – 2005), Alfred Franz ( 2005 – 2012), Jules Vleugels (2012 -2014), Clemens Schöpker (2014 – 2020) und Reiner Wellmann (ab 2020) auch zum zentralen Auftrag und Arbeitsprinzip gemacht.