7000 Menschen stehen auf gegen Rassismus und für ein friedliches Miteinander
Rheine. Nicht nur Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann war begeistert, als sich am Dienstagabend 7000 Menschen auf dem Borneplatz einfanden, um gegen Rassismus, Antisemitismus sowie Ausländer- und Demokratiefeindlichkeit zu demonstrieren. „Das ist ein starkes und notwendiges Zeichen“, stellte er fest.
Dr. Lothar Kurz, Initiator der Demonstration, sprach in seiner Begrüßung von einer „Lawine“, die sich aus seiner Idee entwickelt habe. In der Tat war nicht nur der Borneplatz rappelvoll gefüllt, sondern auch die Straßen rundherum und sogar Teile des Marktplatzes.
Historiker André Schaper blickte in seinem Redebeitrag auf die Machtübernahme der Nazis vor 91 Jahren zurück. „Die historische Lehre muss für uns alle sein: Nie wieder und dieses nie wieder ist jetzt!“
Der katholische Dechant Thomas Hüwe, der zusammen mit seinem evangelischen Amtsbruder Erich Schwager und dem Pastoralreferenten Matthias Werth an der Veranstaltung teilnahm, betonte auch für seine Mitbrüder: „Eine Schnittmenge zwischen Christen und der AfD existiert nicht!“
Petra Gaasbeck vom Flüchtlingsverein „Welcome in Rheine“ berichtete über die Arbeit ihres Vereins und die positiven Erfahrungen mit Migranten aus den verschiedenen Ländern. Auf die „Abschiebungsforderungen“ der AfD eingehend fragte sie: „Wie mag das bei den Menschen ankommen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind und bei uns eine neu9e Bleibe gefunden haben?“
Holger Klinge ist Personalchef bei der Firma KTR und Sprecher der Initiative Standort der guten Arbeitgeber. „Unsere Unternehmen sind vielfältig und Rheine wird bunt bleiben.“ Er verwies auf den großen Anteil der Belegschaften, die einen Migrationshintergrund haben. „Jedes Unternehme wäre tot, wenn die Migranten nicht da wären.“
Herbert Bühner vom DGB-Ortsverband wies in seiner Rede auf die kürzlich erfolgte Gründung eines Ortsvereins der AfD hin. Die Gründung dieser Partei auch in Rheine quittierten die Demonstrantinnen und Demonstranten mit Buh-Rufen und einem Pfeifkonzert.
Zwischen den einzelnen Redebeiträgen trug die Musikgruppe „Signale“ Stücke – teils zum Mitsingen – vor.
Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Beiträge von Emine Dursun, Vertreterin von Einwanderern der zweiten Generation, von Stadtschülersprecherin Maja Dirks, Harry Skibbe als „Sprecher der schweigenden Mehrheit“ sowie Dieter Fühner vom Caritasverband und die Vorsitzende der Europaunion, Dr. Angelika Kordfelder. Letztere rief alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, sich an der Wahl zur Europäischen Parlament am 9. Juni zu beteiligen.
d