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Ehrenamtlich für die Gesellschaft engagiert

Margret Borkmann, Lothar Schlutz, Clemens Schöpker und KJG St. Marien mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet

Rheine. „Ihr Einsatz schafft Lebensqualität für die, denen Ihr Engagement gilt. Er schafft zugleich Lebensqualität für Sie selbst, weil Sie für Ihr Leben neue Impulse entdeckt haben oder weil Sie bisher unbekannte Fähigkeiten an sich ausfindig machen konnten. Schließlich ist es wissenschaftlich bewiesen, dass anderen Menschen zu helfen, schlicht glücklich macht. Das ist bereichernd für alle!“

Dieses sagte heute Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann bei seiner Begrüßung zur diesjährigen Bürgerpreisverleihung im Morriensaal des Falkenhofes. Der Bürgermeister würdigte in seiner Rede alle Ausgezeichneten (in alphabetischer Reihenfolge:

 Margret Borkmann

„Vor 30 Jahren sind Sie gefragt worden, ob Sie über die Caritas eine Gruppe von einsamen und teilweise psychisch Erkrankten übernehmen. Seit dieser Zeit treffen Sie sich wöchentlich, tauschen sich aus, unternehmen Ausflüge und sind als Dienstagsgruppe zusammengewachsen. Hier übernehmen Sie verlässlich Verantwortung.

Auch beim jährlichen „Verreisen ohne Kofferpacken“ unterstützen Sie. Bis vor Kurzem haben Sie zudem als Betreuerin Reisen von demenz- und pflegebedürftigen Menschen begleitet. Das hat den Angehörigen Freiraum für eigene Unternehmungen und Urlaub vom Alltag ermöglicht.

Seit 10 Jahren kann außerdem der Seniorenbeirat unserer Stadt auf Sie zählen. Sie helfen beim Seniorenkino und stehen mittwochs am Bewegungsparcours Ketteler Ufer als Ansprechpartnerin für Seniorenfragen zur Verfügung. Aktuell engagieren Sie sich im Beirat besonders in einer Arbeitsgruppe, die sich mit Themen rund um das Lebensende auseinandersetzt. Bestattungskultur, palliative Betreuung und Hospiz, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht – diese und weitere Punkte sind dort Thema. Und auch beim Projekt „Treffpunkt Bank“ gegen Alterseinsamkeit bringen Sie sich ein.

Darüber hinaus sind Sie im Stadtteilbeirat Innenstadt/Hörstkamp, dem Städtepartnerschaftsverein, der Ukraine-Hilfe im Netzwerk Maidan und in der Katzenhilfe aktiv.“

Lothar Schlutz

„Sie tun kranken Kindern etwas Gutes. Es motiviert Sie außerordentlich, wenn es gelingt, ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder zu zaubern. Das kann ich gut verstehen, habe ich doch selber schon ein paar Mal zu „Fly for children“ dazu stoßen können.

Sie sind Initiator dieser Aktionen für krebskranke Kinder: Fliegen, das Meer sehen, mit dem Fallschirm springen, mit einem Boot fahren und natürlich darf auch eine Hüpfburg nicht fehlen.

Frau Prof. Dr. Rössig, die Klinikdirektorin Kinderonkologie vom UKM Münster sagt dazu: „Der Flugtag lässt die Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien etwas ganz Besonderes außerhalb der Klinik gemeinsam erleben. Wir sehen dort in strahlende Gesichter, Krankheit und Sorgen sind für einen wunderbaren Tag vergessen. Das stärkt nicht nur die erkrankten Kinder und Jugendlichen, sondern auch ihre Geschwister, Eltern und weitere Angehörige. Noch Wochen später erzählen sie uns in der Klinik von ihren Erlebnissen. Wir sind Lothar Schlutz sehr dankbar, dass er unseren Patientinnen und Patienten diese Auszeit von der anstrengenden Krebs-behandlung ermöglicht!“ (Zitatende)

Denn hinter diesem Tag steckt eine Menge Vorbereitung für Sie, den Netzwerker. Da galt es zunächst, mühsam Klinken zu putzen und Menschen zu finden, die sich beteiligen und einbringen. Stück für Stück haben Sie ein Netzwerk aus Helferinnen und Helfern wie Partnerorganisatoren aufgebaut. Seit vielen Jahren ist das nun eine erfolgreiche Aktion dank der guten Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten.

Schön, dass Sie mit der Kinderonkologie der Uniklinik Münster, dem Luftsportverein Eschendorf, dem Fallschirmsportclub Rheine und der Feuerwehr Rheine engagierte Partner an Ihrer Seite haben.

Auch einen weiteren Verein unterstützen Sie und wieder geht es Ihnen um erkrankte Kinder, nämlich den Ibbenbürener „Traumpfade-Verein zur Förderung schwerstkranker Kinder und Kinder von Tschernobyl e. V.“.

Der Verein ermöglicht den genannten Kindern aus den Regionen um Tschernobyl, sich in den Ferien in Deutschland zu erholen und damit ihr Immunsystem zu stärken. Hier haben Sie in der Vergangenheit Zoobesuche für die Gäste aus dem Osten organisiert.

Die Beispiele zeigen wieder einmal und das ist Ihnen, Herr Schlutz, besonders wichtig: In der Gemeinschaft und mit vielen helfenden Händen können Projekte gelingen. Daran tragen Sie einen Anteil. Sie sind ein verlässlicher Partner, wofür wir Sie mit dem Bürgerpreis unserer Stadt auszeichnen.“

Clemens Schöpker

„Get rich and work for nothing“ – dieser Slogan, den Sie auf einer Ehrenamtsmesse in Schottland vor 40 Jahren gelesen haben, hat Sie angesprochen. Sinnvolle Hilfe zu leisten, ist erfüllend für Sie. Außerdem freuen Sie sich an den Begegnungen und Freundschaften mit Menschen.

Und hier im Morriensaal sind wir an einem Ort, der mit einem Teil Ihres Engagements verbunden ist. Sie setzen sich nämlich als Schatzmeister der Museumsstiftung ein.

Heute schauen wir vor allem auf ein anderes Einsatzgebiet. Seit fast einem Jahrzehnt engagieren Sie sich in der Städtepartnerschaftsarbeit Rheines, darunter einige Jahre als Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaften Rheine e. V.

Besonders hat es Ihnen der Jugendaustausch mit Leiria angetan, unserer portugiesischen Partnerstadt. „Das Gemeinsame erkennen, das Besondere entdecken“ – so lauten diese mehrtägigen Begegnungen, die Sie organisiert und während der ganzen Zeit begleitet haben. Ein anspruchsvolles Programm hat die Jugendlichen zusammenwachsen lassen und damit letztendlich Europa. Sie konnten durch den gegenseitigen Schulbesuch, durch ein gemeinsames Freizeitprogramm und in den Familien die Region und ihre Geschichte, die Kultur und den Alltag kennenlernen. Dank des hervorragenden Rufes sind in jedem Jahr die Plätze sehr schnell vergeben.

Auch mit den Partnerstädten Trakai, Bernburg und Borne gibt es enge Verbindungen. Was sich mit solcher Arbeit erreichen lässt, zeigt sich beispielsweise am Verhältnis zwischen den Niederländern und uns. Beeindruckend ist, dass wir im Mai den Tag der Befreiung in Borne seit 2015 und das Totengedenken seit 2021 gemeinsam begehen. Ein deutlicher Vertrauensbeweis! Und auch am 9. November nehmen immer Gäste aus Borne an unserer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht teil.

Sie, Herr Schöpker, haben während Ihrer Zeit als Vorsitzender verschiedene Formate geschaffen, die vereinsintern wirken und über die Jahres-hauptversammlung hinaus die Chance bieten, sich auszutauschen und zu diskutieren. Im Vorschlag zum Bürgerpreis heißt es dazu: „Das Interesse der Mitglieder an diesen Veranstaltungen zeigt, wie richtig und wichtig diese Termine sind. Die Mitgliederzahl ist in dieser Zeit auf 270 gestiegen.“

KJG St. Marien

Stellvertretend für alle Mitglieder nahmen Teile des Orga-Teams die Auszeichnung entgegen.

„Sie, liebe Mitglieder, stehen seit mittlerweile 20 Jahren für kirchliche Jugendarbeit. Was mit gerade einmal 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen angefangen hat, ist längst auf 155 Mitglieder angewachsen. Rund 50 davon sind aktive Ehrenamtliche.

Mehr als diese Zahlen macht Ihr Engagement deutlich. Da ist natürlich das Sommerlager, das Jahr für Jahr gut 60 Kinder mit seinem bunten Programm begeistert. Motto Tage, Partys, Ausflüge, Lagerfeuer und ganz normales Sommerlagerleben – für alle ist etwas dabei und die Fotos auf Ihrer Homepage unterstreichen das eindrucksvoll. Schön, dass Sie dabei Unterstützung vom Küchenteam haben, sind Sie doch Selbstversorger.

Neben der Organisation dieser Ferienfreizeit fordert Ihr Engagement weiteren Einsatz. Sie nehmen an Schulungen teil, angefangen bei Betreuer- und Präventionsschulungen über Erste-Hilfe-Kurse und Rettungsschwimmer. Sie sorgen zudem mit einem Institutionellen Schutzkonzept und dem Verhaltenskodex für einen wichtigen wie notwendigen Rahmen. Wenn dann aus Lagerkindern selbst Betreuer werden, spricht das für die Qualität Ihrer Sommerlager.

Zu Ihrer Jugendarbeit gehören weitere Aktionen. Da nenne ich die traditionelle Tannenbaumaktion genauso wie den alljährlichen Weihnachtstrubel an Heiligabend, wo sich Kinder und Jugendliche in der Sporthalle Gellendorf austoben, um die Zeit bis zur Bescherung zu verkürzen. Ausflüge u. a. zum Movie Park oder in den Kletterwald sind ebenso beliebt wie die Kinonacht oder die Halloween-Party mit Nachtwanderung. Manche Aktionen helfen, um Geld für das Ferienlager zu sammeln, wie beispielsweise ein Pommes-Stand beim Eschendorfer Schützenfest. Natürlich sind Sie auch auf dem Pfarrfest mit Spielständen zu finden oder beteiligen sich am Missionsbasar. Spannend ist, dass es auch eine Verbindung zu einem weiteren Bürgerpreisträger, nämlich zu Herrn Schlutz gibt. Denn Sie, die KJG, beteiligen sich mit Spielständen auf dem Flugplatz Eschendorf bei „Fly for children“.

Längst hat sich aus dem gemeinsamen Engagement rund um das Sommerlager und Ihre Aktionen ein großer Freundeskreis entwickelt. Das ist Motivation pur. Umso schöner, ist die KJG St. Marien Rheine doch eine Bank in Sachen Jugendarbeit.“

Zum Abschluss des offiziellen Teils der Preisverleihung bedankte sich Clemens Schöpker, stellvertretend für alle Ausgezeichneten, für die Ehrung durch die Stadt Rheine.