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Unbefristeter Arbeitsvertrag für Cornelia Akamp

Unser Foto zeigt: (v.l.) Cornelia Akamp, Dennis Schmitz, Brigitte Duseck, Rita Stecker-Schürmann

Aus der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) auf den allgemeinen Arbeitsmarkt

Rheine. cpr. Cornelia Akamp kam auf Empfehlung der Agentur für Arbeit Rheine in die Caritas-Emstor-Werkstätten, um hier eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Bei Cornelia wurde Atypischer Autismus diagnostiziert. Das Kommunizieren fällt ihr nicht leicht. Aber sie weiß, was sie will. Es war immer ihr Wunsch, irgendwann in einem Betrieb auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu sein und ihr eigenes Geld zu verdienen. Gesagt, getan! Voller Engagement setzte Cornelia ihren Wunsch um. Hinzu kam die tatkräftige Unterstützung der Inklusionsbegleiterin der Caritas-Emstor-Werkstätten, Rita Stecker-Schürmann, denn die Caritas-Emstor-Werkstätten unterstützen auch Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

In der beruflichen Bildung der Caritas-Emstor-Werkstätten hat Cornelia Akamp sich in verschiedenen Berufsfeldern orientiert. Sie hat zwei Praktika in der Garten- und Landschaftspflege gemacht. Außerdem hat sie mit hoher Motivation ihre Ausbildung zur „Werkerin im Gartenbau“ fortgesetzt und den Abschluss erfolgreich geschafft. Nach der beruflichen Bildung entschied Cornelia sich erst für die Arbeit in der Küche der Caritas-Emstor-Werkstätten. Mit der Zeit jedoch wuchs der Wunsch, es doch noch einmal im Garten-Landschaftsbau in einem Betrieb zu versuchen. “Ich möchte in einem Garten-Betrieb arbeiten und mein eigenes Geld verdienen. Ich schaffe das“, so Cornelia.

Rita Stecker-Schürmann wurde involviert, um den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Mit dem Unternehmen Garten-Landschaftsbau Schmitz GmbH in Rheine konnte schnell ein interessierter und aufgeschlossener Betrieb gewonnen werden. Dennis Schmitz, der Geschäftsführer im Unternehmen, hat Cornelia über ein mehrwöchiges Praktikum kennengelernt. Cornelias Besonderheiten, ihre Stärken und ihre Schwächen, wurden vorurteilsfrei angenommen. Cornelia wurde im Team integriert und hat alle anfallenden Arbeiten selbständig und wie selbstverständlich verrichtet. Natürlich nimmt sie auch an allen Betriebsfeiern und Betriebsausflügen teil. Für den Betrieb ist es besonders vorteilhaft, dass Cornelia einen PKW-Führerschein hat. So kann sie zu Baustellen fahren und Personal mitnehmen. Nach einigen Wochen Praktikum wechselte Cornelia auf einen Außenarbeitsplatz im Unternehmen. Bei einem Außenarbeitsplatz zahlt der Betrieb für die geleistete Arbeit ein Entgelt an die WfbM. Grundsätzlich ist es so, dass Beschäftigte der jeweiligen WfbM auf einem Außenarbeitsplatz im Vertrag und im Lohnbezug der WfbM bleiben. Cornelia konnte durch alle Jahreszeiten hindurch die Arbeit im Betrieb kennenlernen, bevor sie sich entschied, die Herausforderung anzunehmen. Der Betrieb sollte Sicherheit gewinnen, dass er Cornelia Akamp eine langfristige Beschäftigung anbieten kann. Cornelia hat ihre Fähigkeiten und ihren starken Willen gezeigt: Ohne Klagen schob sie bei Wind und Wetter schwere Schubkarren durch Baustellen, beispielsweise am Neubau des Kombibades. Bei Besuchen auf der Baustelle durch Rita Stecker-Schürmann und der Nachfrage, ob es ihr gut gehe und ob sie das alles schaffe, antwortete sie: „Ja, wieso denn nicht? Das macht mir Spaß!“ Geschäftsführer Dennis Schmitz äußerte sich ebenfalls sehr zufrieden mit seiner neuen Mitarbeiterin und bekundete Interesse an einer Übernahme in Arbeit. „Cornelia Akamp ist für unseren Betrieb eine wertvolle Mitarbeiterin. Sie ist sehr verlässlich und mit Freude bei der Arbeit. Dass sie einen Führerschein hat, ist für uns als Garten-Landschaftsbau-Unternehmen Gold wert.“

Schließlich wurde von Seiten der Caritas-Emstor-Werkstätten der Integrationsfachdienst (IFD) beteiligt. Dort ist Brigitte Duseck zuständig. Sie berät und begleitet Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und interessierte Beschäftigte aus der WfbM bei allen Fragen zur Überleitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und zu Fördermöglichkeiten unter Hinzuziehung des „LWL-Budget für Arbeit“ des LWL-Inklusionsamtes Arbeit. Aus dem „LWL-Budget für Arbeit“ können unter anderem Lohnkostenzuschüsse oder auch Qualifizierungsmaßnahmen finanziert werden. Auch wenn Unterstützung in Form eines Job-Coaching oder die Hinzuziehung des Technischen Beratungsdienstes organisiert werden soll, ist Brigitte Duseck zuständig. Das Arbeitsverhältnis kann durch den IFD begleitet werden und der IFD kann bei Schwierigkeiten im Betrieb weiter kontaktiert werden. Für weitere Fragen steht Brigitte Duseck unter der Telefonnummer 0173 9063524 zur Verfügung.

Die junge Arbeitnehmerin und Dennis Schmitz unterzeichneten schließlich zum 1. April 2023 einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Zwischenzeitlich konnte Cornelia sogar noch den Anhängerführerschein machen, welcher ebenfalls zum Teil vom LWL finanziert wurde. Eine echte Erfolgsgeschichte!

Bei Interesse, Menschen mit Behinderung auf einem Außenarbeitsplatz zu beschäftigen, steht Rita Stecker-Schürmann unter der E-Mail: zur Verfügung.