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Kleine Spenden zeigen große Wirkung

Städtepartnerschaftsverein Rheine geht bei der Ukraine-Hilfe neue Wege

Rheine. „Man spürt bei jedem Telefonat, in jeder E-Mail die unendliche Dankbarkeit der Menschen in der Ukraine!“ Irina Lebsack ist ganz begeistert, wenn sie über ihre Erfahrungen mit den Projektpartnern berichtet.

Seit Kriegsbeginn hatte sich der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften in der Ukraine-Hilfe engagiert. Rund 80.000 Euro konnten durch Spendengelder für Hilfstransporte nach Iwano Frankiwsk, Saporischschja und andere vom Krieg betroffene Städte zur Verfügung gestellt werden. Dabei waren es in erster Linie Medikamente, Notstromaggregate und Atemmasken, die so dankbare Abnehmer fanden.

Seit einigen Monaten geht der Verein – auch wegen eines sinkenden Spendenaufkommens -einen neuen Weg. Es werden drei Projekte mit kleineren Beträgen in Höhe von jeweils 500 Euro gefördert. „Dabei geht es auch um die materielle Hilfe, aber auch um das Zeichen, dass wir mit den Menschen in der Ukraine solidarisch sind und ihnen gerne helfen“, so Winfried Hülsbusch von der Geschäftsführung des Caritas-Kinderheimes.

Irina Lebsack und Winfried Hülsbusch würden sich über eine weitere Unterstützung freuen.

Irina Lebsack ist gebürtige Ukrainerin, lebt aber bereits seit zwölf Jahren in Rheine. Die Caritas-Mitarbeiterin ist Dolmetscherin für Ukrainisch und Russisch. Sie berichtet über die drei Projekte, die von Rheine aus unterstützt werden.

In Nikolajew (Mykolajiw), einer Stadt in der südlichen Ukraine (vor dem Krieg etwa 480.000 Einwohner), wird eine Einrichtung für Kinder mit körperlicher Behinderung unterstützt. In diesem Haus werden inzwischen auch Kleinkinder von Eltern betreut, die aus dem direkten Kriegsgebiet flüchteten. „Selbst bei den Kleinsten werden schon Traumata festgestellt, die die Kinder ihr Leben lang begleiten werden“, weiß Irina aus Berichten aus Nikolajew. Da bei diesen kleinen Kindern herkömmliche psychosoziale Therapien noch nicht greifen können, werden die Zwei- bis Fünfjährigen durch kindgerechte Therapien wie Malen, Singen, Tanzen und Musizieren betreut. Hier konnten mit den Spenden aus Rheine Malutensilien oder einfache Musikinstrumente sowie weitere Materialien angeschafft werden. Zudem konnten aus den zwei Überweisungen von jeweils 500 Euro gebrauchte Einrichtungsgegenstände angeschafft werden.

Die fünf- bis zwölfjährigen Flüchtlingskinder sowie die „Teenager“ werden von zwei Initiativen in Odessa, ebenfalls im Süden der Ukraine unterstützt. Dorthin sind viele Menschen aus den unmittelbaren Kriegsgebieten wie Charkiw oder Saporischschja geflüchtet. „Manchmal haben die nicht einmal die sprichwörtliche Plastiktüte dabei. Die haben nichts“, so Irina.

Die Kinder werden hier in den beiden Einrichtungen psychologisch betreut, oder nehmen an Aktionsprogrammen teil. „Zurzeit sind einige von ihnen in einem Ferienlager in der Natur, weit weg vom Kriegsgeschehen, damit sie einige Tage ohne Luftalarm oder Bunkeraufenthalt erleben können.

In diesen Einrichtungen engagieren sich nicht nur jüngere Menschen, sondern auch Seniorinnen und Senioren aus den Nachbarschaften. Diese bringen den Kindern ukrainische Lieder und Tänze bei.

Für stark traumatisierte Kinder und Jugendliche stehen Psychologinnen und Psychologen zur Verfügung. Diese müssen finanziert werden. Auch hierfür sind die Spenden aus Rheine eine wertvolle Hilfe. Zudem gibt es eine Art „Tafel“, bei der sich ältere Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen können. Diese werden auch in umliegende Dörfer gebracht. Die älteren Menschen würden ihr Haus aus Angst nicht verlassen und seien auf die Hilfe von außen angewiesen.

„Über jeden ausgegebenen Euro führen die drei Einrichtungen genau Buch und schicken uns die Abrechnungen zu, so dass wir ganz genau wissen, wo das Geld bleibt“, freuen sich Irina Lebsack und Winfried Hülsbusch über diese konkrete Unterstützung durch den Städtepartnerschaftsverein.

Damit der Städtepartnerschaftsverein diese drei Projekte auch weiterhin unterstützen kann, bittet er um Geldspenden auf das Konto: IBAN DE 65 4035 0005 0000 0642 53 unter dem Stichwort „Hilfe für die Ukraine“ bei der Stadtsparkasse Rheine. Auf Wunsch werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. www.friendsineurope.com