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Freiwilliges Soziales Jahr im Franz-Wolters-Haus

Arbeit mit Menschen mit Behinderung kennenlernen und soziale Erfahrungen sammeln

Neuenkirchen/Rheine. cpr. Linus Merlender absolviert seit Sommer letzten Jahres ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Franz-Wolters-Haus in Neuenkirchen. Das Wohnhaus gehört zum Jacob-Meyersohn-Wohnverbund der Caritas Rheine und bietet Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen Unterstützung und Wohnraum. Mit großer Freude begleitet Linus die Bewohnenden des Hauses in allen Lebensbereichen und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. So gestaltet er Freizeitangebote, macht Ausflüge, unterstützt beim Essen oder der Hausarbeit. „Auch die pflegerischen Aufgaben erledige ich gerne“, erklärt Linus. „Sie ermöglichen mir noch einmal einen anderen, noch persönlicheren Umgang mit den Bewohnenden.“

Die Aufgaben, die Freiwillige übernehmen, werden individuell abgesprochen. „Gerade beim Thema Pflege gibt es Berührungsängste“, weiß Anna Ricker, Hausleitung im Franz-Wolters-Haus zu berichten. Daher werden Freiwillige sehr engmaschig begleitet und erhalten eine differenzierte Einarbeitung. Gleichzeitig erhalten die Freiwilligen auch Unterstützung durch das Bistum Münster oder das DRK. Als Organisatoren des Freiwilligen Sozialen Jahres helfen beide Träger den Freiwilligen bei Fragen weiter oder besuchen diese vor Ort. Außerdem werden Bildungsseminare veranstaltet, die die Möglichkeit zum fachlichen und persönlichen Erfahrungsaustausch bieten.

Linus Merlender schätzt vor allem den persönlichen Kontakt zu den acht Bewohnenden. „Hier wird man so angenommen wie man ist. Keiner erwartet etwas Bestimmtes, wie man zu sein hat. Wenn man selbst ein bisschen offen ist, dann wird man auch mit offenen Armen empfangen. Das ist immer richtig schön.“ Auch der Humor kommt in der Wohngruppe nicht zu kurz. „Viele sind hier sehr humorvoll und es gibt einiges zu lachen. Das vermittelt so eine Leichtigkeit im Alltag, dass man nachher – auch wenn es mal ein anstrengender Dienst war – immer irgendwie zufrieden und gut gelaunt nach Hause geht“, berichtet Linus. Für seine Tätigkeit im Franz-Wolter-Haus erhält er ein monatliches Taschengeld von 488 Euro. Er ist sozialversichert, bekommt Verpflegungs- und Fahrtkosten und kann an internen Bildungsveranstaltungen teilnehmen. Und auch das Zeugnis am Ende des freiwilligen Jahres ist für ihn von Vorteil. „Mir ist ziemlich schnell klargeworden, dass ich dauerhaft etwas im sozialen oder pflegerischen Bereich machen möchte. Derzeit beschäftige ich mich mit entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten. Außerdem möchte ich hier nach meinem FSJ gerne als Ergänzungskraft bleiben“, ist sich Linus sicher. „Und das ist ja auch ein Teil der Intention eines Freiwilligenjahres“, freut sich Anna Ricker. „Sich orientieren, die eigenen Stärken, Schwächen und Interessen einordnen und ausbauen und im besten Fall feststellen, wohin zukünftig die Reise geht – sowohl für den beruflichen als auch persönlichen Weg.“

Interessierte an einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder an einem Bundesfreiwilligendienst können sich bei der Stellvertretenden Wohnverbundsleitung, Ute Schroot unter der Telefonnummer 05971 9144672 oder per E-Mail unter melden. Neben Informationen zum Freiwilligenjahr kann auch eine Hospitation vereinbart werden, um die Entscheidung zu erleichtern.