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Weitere Tempo 30 Bereiche in Mesum und Elte

Rheine. Stadtverwaltung setzt weiteren Teilbereich des modular aufgebauten Mobilitätskonzepts KOMM Rheine um.

Der Name ist etwas sperrig: „Kommunales modulares Mobilitätskonzept Rheine“. Aber die Abkürzung KOMM Rheine, mit dem Zusatz „da geht was“ ist gut gewählt. Dahinter verbirgt sich eine sowohl kurz- als auch mittel- bis langfristig wirkende und integriert angelegte Strategie zur Steuerung des Mobilitätsverhaltens und des Verkehrs in der Stadt Rheine. Ein Teilbereich des vom Bau- und Mobilitätsausschuss der Stadt Rheine beschlossenen Konzeptes betrifft die Ausweitung weiterer Tempo 30 Bereiche. Für die Bereiche Mesum und Elte setzt die Verwaltung nun in den kommenden Wochen die ausgearbeitete Pläne zur Verbesserung der Verkehrssicherheit um.

In Elte wird so der Verkehr in den Straßen „Auf der Horst“, „Zum Hermannsweg“ und „Zum Hellschlag“ entschleunigt. Für Mesum lässt sich zusammenfassend sagen, dass innerhalb des (Haupt)Straßen-Dreiecks: Mesumer Straße (K66), Dechant Römer Straße/Burgsteinfurter Damm (L 578) und Rheiner Straße (K66), für die weiterhin Tempo 50 gelten wird, eine große zusammenhängende Tempo-30-Zone geschaffen wird, in der ausschließlich das Gebot „Rechts vor links“ herrscht. Die größte Veränderung betrifft dabei der von vielen Schüler/innen genutzte Hassenbrockweg: Diese Straße wird herabgestuft und ist künftig keine Vorfahrtstraße mehr. Neue Markierungen, Beschilderungen und der Einsatz von mobilen Beton-Pollern, die an besonders sensiblen Punkten aufgestellt werden, unterstützen die geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen. Die Umsetzung zur Erweiterung der Tempo-30 Bereiche für Elte und Mesum soll zum Jahrsende erfolgen.

Thomas Roling, Leiter des Fachbereiches Mobilitäts- und Verkehrsplanung, benennt noch einmal die Vorteile, die sich durch das geringere Geschwindigkeitsniveau ergeben: „Die Einrichtung der zusätzlichen Tempo 30 Zonen führt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, da die gesundheitlichen Folgen bei niedrigerem Geschwindigkeitsniveau bei Unfällen reduziert werden. Es ergibt sich eine geringere Lärmbelastung von Anwohnern, ebenso wird eine Verringerung der Schadstoffbelastung erzielt.“

Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen vielfach, dass insbesondere die Verbesserung der Verkehrssicherheit durch die Reduzierung der Geschwindigkeit erreicht wird.

So steigt ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h bis 50 km/h die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls exponentiell an. Die erhöhten Geschwindigkeiten verursachen deutlich stärkere und folgenreichere Verletzungen beim ungeschützten Verkehrsteilnehmer.

Insbesondere wird durch die Maßnahme die Sicherheit auf Schulwegen erhöht. Zahlreiche Eingaben von Eltern, sowie die Ergebnisse des Fußverkehrs-Check aus dem Jahr 2021 liegen den jetzt vorgenommenen Umstellungen zu Grunde. Die Verwaltung weist in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass insbesondere bei Schulwegen oder an Straßen mit hohem Fußgängerquerungsbedarf der Bremsweg eine entscheidende Rolle spielt: So ist der Anhalteweg bei Tempo 50 mit 27,7 m in etwa doppelt so lang wie bei Tempo 30 (13,3 m)

Abb. 1 Wahrscheinlichkeitskurve für tödliche Verletzungen

Nicht zuletzt ist Tempo 30 ein Baustein für den Umweltschutz. Eine niedrigere Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge ist ein essentieller Beitrag für den Klimaschutz, da hier Ressourcen und eine enorme Menge Kraftstoff eingespart werden und damit auch Geld bei den Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern. Der eindeutig größte Beitrag für den Umweltschutz und die eigene Gesundheit ist jedoch, zumindest die kurzen Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen.