Neuigkeiten

Ein Besuch bei Freunden

Auch ein Besuch in Dessau stand auf dem Programm.

Abordnung des Städtepartnerschaftsvereins aus Rheine besucht Bernburg zum Tag der deutschen Einheit

Bei wunderbarem Herbstwetter erreichten die Rheinenser Bernburg, wo sie herzlich vom Partnerkomitee empfangen wurden. Beim Abendessen am Karlsplatz wurden die ersten Neuigkeiten ausgetauscht. Überraschend traf man auf Bekannte aus Rheine.

Am Sonntag wartete ein strammes Programm auf die Partner. Zunächst ging es zur Siedlung Zickzackhausen, auch Anton-Saefkow-Siedlung oder Siedlung Friedrichshöhe, ist eine denkmalgeschützte Siedlung in Bernburg, die als architekturgeschichtlich bedeutsam eingeschätzt wird.

Der Anhaltische Siedlerverband, gegründet von Heinrich Peus, baute in Dessau die meisten Siedlungen der 1920er Jahre. Die bedeutendste ist Dessau-Ziebigk (Knarrbergsiedlung 183 Häuser), in der erstmals die Umsetzung der Ideen des großen Gartenarchitekten Leberecht Migge, nämlich die ökologische Ausrichtung von Haus und Garten, durch den jungen Architekten Leopold Fischer realisiert wurde. Nach diesem Konzept wurde 1928 auch Zickzackhausen gebaut. Die Siedlung gilt als Teil des Neuen Bauens, wobei sie zwar parallel zum Wirken des Bauhauses in Dessau entstand, aber durch einen ganzheitlicheren Ansatz (insbesondere unter Betonung der Gärten zur Selbstversorgung, konventionelles Baumaterial, Stoffkreislauf) einen eigenen Weg ging.

Am Nachmittag ging es dann nach Dessau zum Bauhaus. Das Bauhaus Dessau ist ein Gebäudekomplex in Dessau-Roßlau. Es entstand von 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude für die Kunst-, Design- und Architekturschule. Leitbild des Bauhaus war, die Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten zu verbinden.

Der Bau selbst und die in unmittelbarer Nähe errichteten Meisterhäuser begründeten den Ruf des Bauhauses als „Ikone der Moderne“. Kriegszerstörte und baulich veränderte Teile wurden ab 1965 weitgehend im Sinne des Originals wiederaufgebaut. Das Gebäude wurde 1976 restauriert und teilweise modernisiert. Zwischen 1996 und 2006 fand eine erneute Restaurierung und Instandsetzung nach denkmalpflegerischen Prinzipien statt. Seit 1996 ist der Gebäudekomplex Teil des UNESCO – Weltkulturerbes. Beim Rundgang durften die Besucher*innen im Bauhausgebäude historische Räume entdecken, die normalweise nicht zugänglich sind. Dazu gehörten die Aula, das ehemalige Direktorenzimmer und ein historisches Studierendenzimmer. Ebenso wurden die Meisterhäuser unter sachkundiger Führung besichtigt.

Der lehrreiche Tag endete auf dem „Saalecamper“, Bernburgs gut besuchten Campingplatz. Die Oberbürgermeisterin von Bernburg Dr. Silvia Ristow begrüßte die Städtepartner. Sie selbst war vor vielen Jahren während eines Praktikums in der Stadtverwaltung Rheine, was ihr in guter Erinnerung geblieben ist.

Die Stellvertretende Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Rheine, Irja Erben, überreichte der Oberbürgermeisterin eine Ausgabe des “Fünf-Freunde-Buches”.

In der Schifferklause wurde der Gruppe ein herrliches Herbstmenü serviert. Am Rande erfuhren die Teilnehmer*innen, dass erst vor wenigen Tagen ein streng gehütetes Geheimnis gelüftet wurde. Auf dem Campingplatz wird ein Remake der DDR-Kultserie „Spuk unterm Riesenrad“ gedreht. Am 11. Oktober reist die Filmcrew an. Es wird dann schwierig sein, in Bernburg ein Hotelzimmer zu bekommen.

Die Mitglieder von Komitee und Vorstand nutzten den Abend, um über die Zukunft der Städtepartnerschaft zu diskutieren. Man kam überein, sich auch weiterhin regelmäßig zu besuchen und in Zukunft auch Jugendliche durch verschiedene Aktionen einzubeziehen.

Zum Abschluss der Reise besuchten die Rheinenser*innen das Brückenfest in Gröna, ein Ortsteil von Bernburg. Hier wird seit 2004 mit der Eröffnung der Saalebrücke jährlich wiederkehrend der Tag der deutschen Einheit gefeiert. Auch hier begrüßte die Oberbürgermeisterin Frau Dr. Ristow zusammen mit dem Ortsbürgermeister Manfred Bartel die Gäste auf dem wiedereröffneten Fahrgastschiff MS Gröna. Nach diesen Erlebnissen vom „Brückenfest“ fuhr die Gruppe mit tollen Eindrücken am frühen Nachmittag wieder nach Hause.