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Ein Haufen Ärger

Bußgelder für rücksichtslose Hundehalter

Rheine. Jeder kennt es, jeder ist davon genervt: Der Tritt in den Hundehaufen. Ob in Parks, mitten auf dem Bürgersteig oder sogar auf Spielplätzen: Die Tretminen sorgen bei vielen Menschen für haufenweise Ärger. Der Kot stinkt, verschmutzt die Schuhe und macht schlechte Laune. Für Menschen mit Handicap wiegt das Problem schwerer: „Meine sehbehinderte Tochter lebt selbstständig und geht gerne spazieren. Ständig tritt sie in einen Hundehaufen und muss sich jedes Mal Hilfe holen, um die Schuhe zu reinigen. Das ärgert uns“, beschreibt eine Bürgerin die Lage ihrer Tochter. Auch für Menschen, die im Rollstuhl sitzen, mit dem Rollator oder Kinderwagen unterwegs sind, ist der Hundekot an den Reifen eine echte Sauerei, die sich nicht mal eben mit etwas Gras oder einem Taschentuch beseitigen lässt. Neben dem Dreck und dem fiesen Geruch kann Hundekot auch zu einem Gesundheitsrisiko werden, wenn er Viren, Parasiten oder andere Krankheitserreger enthält. Gerade auf Spielplätzen ein absolutes No-Go, fassen Kinder doch gerne alles an und nehmen die Hände in den Mund. Abgesehen davon ist das Mitführen von Hunden auf Spielplätzen seit Kurzem ausdrücklich verboten. Ausgenommen sind nur Blinden- und Begleithunde.

Generell sind Hundebesitzer verpflichtet, die Haufen ihrer Tiere zu entsorgen. Wer jedoch dabei erwischt wird, wie er den Kot seines Vierbeiners liegen lässt, dem droht in Rheine ein Bußgeld ab 50 Euro. Die Stadt schafft Abhilfe, indem die Technischen Betriebe Rheine (TBR) in den öffentlichen Parkanlagen wie im Salinenpark, Walshagenpark oder Stadtpark Hundekotbeutelspender aufstellen und bestücken. Um weitere Spender im Stadtgebiet kümmern sich entweder die Stadtteilbeiräte oder Ehrenamtliche. „Das ist ein Service der Stadt, von dem wir uns erhoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger andersherum auch verantwortungsvoll mit ihrem Hund und den Hinterlassenschaften umgehen“, betont Jens Hassink, der sich beim Ordnungsamt unter anderem um die Hundehaltung kümmert. Wichtig: Die vollen Kotbeutel sollen am Ende in den Mülleimern landen – und nicht im nächsten Busch oder als „Deko“ am Zweig oder Zaun hängen.

Der Haustier-Boom seit Beginn der Corona-Pandemie macht sich auch in Rheine bemerkbar. So waren in Rheine 2021 insgesamt 5790 Hunde registriert – gut 180 mehr als 2019. Mehr Hunde machen auch mehr Dreck. Das ist an sich kein Problem, wenn sich alle an die Regeln halten. Zu drastischeren Maßnahmen wie die Petz-Prämie oder ein DNA-Test des Hundekots, der gerade anderswo diskutiert wird, will die Stadt Rheine nicht greifen. „Wir hoffen hierbei auf den gesunden Menschenverstand der Hundehalter. Außerdem: Der Großteil ist sich seiner Pflicht bewusst. Es ist schade, wenn die Wenigen durch ihr Fehlverhalten den gesamten Ruf von Hundehaltern in Misskredit bringen“, ergänzt Hassink.