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So nah und doch so unbekannt

Mit dem Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk unterwegs in den Niederanden

Freunde in Europa findet man nicht nur in unserer grenznahen Partnerstadt Borne, sondern auch weiter weg im „Herzen“ der Niederlande. Das erfuhren in der vergangenen Woche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Studienseminar „So nah und doch so unbekannt“. Diese politische Landeskunde wurde vom Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk Nordrhein-Westfalen angeboten.

Erstes Ziel war unter der Leitung von Dr. André Böing der Regierungssitz der Niederlande, Den Haag. Die Stadt, in der auch unter anderen der Internationale Strafgerichtshof untergebracht ist, überraschte die Teilnehmer durch ein interessantes Miteinander von historischer und moderner Stadtarchitektur.

Am Mittwoch feierte die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag. Solidarität zeigten die Niederländer durch das Hissen der ukrainischen Flaggen in der Innenstadt.

Im Binnenhof und in den umliegenden (modernen) Gebäuden wird Politik gemacht. Hier befinden sich Eerste Kamer (der Senat) und die Tweede Kamer (das Parlament). Im Binnenhof liegt auch der Rittersaal (Ridderzaal), in dem der König am dritten Dienstag im September (Prinsjesdag) die Thronrede hält und das neue Parlamentsjahr eröffnet. 

Historische und moderne Gebäude prägen das Bild rund um den Binnenhof.

Der Binnenhof liegt mitten in der Stadt, ist also kaum zu übersehen. Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert und war ursprünglich das Jagdschloss des Grafen von Holland. Mit der Zeit kamen immer mehr Gebäude hinzu, und heute hat der niederländische Ministerpräsident im Den Haager Binnenhof seinen Arbeitsplatz.

Die Reisegruppe vor der “Tweeden Kamer”

Da die Räume der „Tweeden Kammer“ im Binnenhof für einige Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen sind, wurde das Parlament ausgelagert. Hier empfing Judith Tielen, Mitglied der Tweede Kamer und der Kontaktgruppe Deutschland die Gäste. Im Gespräch mit der Politikerin wurden u.a. Themen wie Gesundheit und Klimaschutz erörtert. Die Gäste hatten zudem die Möglichkeit, in den großen Sitzungsraum des Parlaments zu schauen, in der gerade eine Generaldebatte lief.

Judith Tielen (r.) empfing die Gäste im Foyer des Parlaments.
Auch Ministerpräsident Mark Lutte, dienstältester Regierungschef innerhalb der EU, war bei der Debatte vertreten. Zu hören war er aber nicht, da eine dicke Scheibe den Saal von der Besucherkabine trennte.
Judith Tielen erläuterte vor Ort die Arbeit des Parlaments.

Vertieft wurden die Themen bei einem Besuch in der Deutschen Botschaft, in der Botschaftsrat Heinrich Rohlfing Rede und Antwort stand.

Wie sich die Hafenstadt Rotterdam nach Zerstörung und Wiederaufbau nach 1949 entwickelte, erfuhren die Seminarteilnehmer bei einer historisch-politischen Stadtrundfahrt und einer Hafenrundfahrt.

Im Rotterdamer Museumshafen
So wurden früher die Pferde auf Schiff geladen.
Alte Schiffe, moderne Bauten.
Die Erasmusbrücke (niederländisch Erasmusbrug) ist eine Schrägseilbrücke in Rotterdam über die Nieuwe Maas, einen Hauptstrom im Rhein-Maas-Delta. Die nach dem Philosophen Erasmus von Rotterdam benannte Straßenbrücke, über die auch die Linie 20 der Straßenbahn Rotterdam verkehrt, verbindet das Zentrum von Rotterdam mit dem Kop van Zuid, einem städtebaulichen Entwicklungsgebiet.
Die „Markthal“ ist eine in Rotterdam im Jahr 2014 fertiggestellte Markthalle. Sie steht im Zentrum der Stadt, nicht weit vom Rathaus auf der Coolsingel und von der Hoogstraat entfernt. Letzterer ist der Ort, an dem die Stadt Rotterdam entstanden ist. Sie überrascht die Besucher mit einem modernen Deckengemälde und mit Artefakten aus Rotterdams Entstehungsgeschichte.
Anlass für den Bau eines Kunstspeichers in der holländischen Hafenstadt war die Tatsache, dass das 1935 eingeweihte Museum Boijmans Van Beuningen aus allen Nähten platzte.  Das Depot will aber keine Ausstellungserweiterung des backsteinernen Haupthauses sein, sondern eine Art offener Kunstraum, der die Arbeit an und mit den archivierten Objekten sichtbar macht.

Über den aktuellen Stand der deutsch-niederländischen Wirtschaftsbeziehungen informierte Aldo Lodder bei einem Besuch in der Deutsch-Niederländischen Handelskammer.

Aktueller den je wurde der Klimawandel bei einem Besuch im Deltapark Neeltje Jans erläutert. Hier stehen die Deltawerke, die größte Sturmflutbarriere der Welt.

Am letzten Tag ging es nach Delft. Die Geburtsstadt des Malers Jan Vermeer, Meister des Lichts und Schöpfer des Gemäldes „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, hat eine enge Beziehung zum niederländischen Königshaus.

In der Alten Kirche und der Neuen Kirche sowie am „Prinsenhof“ werden Ihnen die starken Beziehungen zwischen Delft und dem niederländischen Königshaus bewusst. In der Nieuwe Kerk, also der Neuen Kirche von Delft, wird das Band zwischen den Oraniern und der Stadt Delft in einer Dauerausstellung erläutert. Im Prinsenhof wurde Wilhelm von Oranien im Jahre 1584 von tödlichen Kugeln getroffen. Er wurde hier beigesetzt. In den Grabkellern liegen die sterblichen Überreste von insgesamt 46 Mitgliedern des Königshauses. 

Verträumte Gassen prägen die Innenstadt von Delft.
Die Oude Kerk ist die ältere der beiden großen, gotischen Stadtkirchen von Delft. Die jüngere und bekanntere ist die Nieuwe Kerk. Das Markenzeichen der Oude Kerk ist der 75 Meter hohe
Westturm, der sich im weichen Untergrund 1,96 Meter aus dem Lot geneigt hat.

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Die ganze Stadt ist durchzogen von Grachten.
Unser Stadtführer Klaas Huizinga vor einem wunderbaren Stadtrelief aus Delfter Porzellanscheiben.
Das prächtige Rathaus von Delft
In diesem Haus wurde Johannes (Jan) Vermeer geboren.

Die Reisegruppe war im Hotel Mercure Zentral untergebracht, also mitten in Den Haag. Hier hatte man abends kurze Wege in die Innenstadt.

Die Einkaufspassage in der Innenstadt.
Der Königliche Palast Noordeinde im Zentrum von Den Haag dient als offizieller Amtssitz der niederländischen Monarchie und befindet sich nur unweit vom Binnenhof, dem Sitz des Parlaments der Niederlande. Wikipedia

Hintergrund:

Das DEPB ist eine seit 1977 bestehende Einrichtung der politischen Bildung in freier Trägerschaft.
Vier hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zwei Verwaltungskräfte organisieren in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Bereichen (Ortsverbände der Parteien, Gewerkschaften, kirchliche Gruppen, Vereine, Volkshochschulen etc.) pro Jahr ca. 50 Studienseminare zu den Themenbereichen Deutschlandpolitik, Europapolitik und allgemeine oder internationale Politik.

Da das DEPB in Tecklenburg über eine Geschäftsstelle ohne eigene Tagungsräume verfügt, finden die mehrtägigen, in der Regel mit vier oder fünf Übernachtungen verbundenen Studienseminare themengeleitet an ca. 25 verschiedenen Standorten europaweit statt. Die Teilnehmenden haben so die Möglichkeit, sich über wichtige politische Fragen unmittelbar „vor Ort“ und aus erster Hand zu informieren; dabei werden wichtige Institutionen aufgesucht und Themen durch kompetente Referentinnen und Referenten aus der politischen und gesellschaftlichen Praxis vermittelt.

Kontakt:

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