Mit dem Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk unterwegs in den Niederanden
Freunde in Europa findet man nicht nur in unserer grenznahen Partnerstadt Borne, sondern auch weiter weg im „Herzen“ der Niederlande. Das erfuhren in der vergangenen Woche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Studienseminar „So nah und doch so unbekannt“. Diese politische Landeskunde wurde vom Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk Nordrhein-Westfalen angeboten.
Erstes Ziel war unter der Leitung von Dr. André Böing der Regierungssitz der Niederlande, Den Haag. Die Stadt, in der auch unter anderen der Internationale Strafgerichtshof untergebracht ist, überraschte die Teilnehmer durch ein interessantes Miteinander von historischer und moderner Stadtarchitektur.
Im Binnenhof und in den umliegenden (modernen) Gebäuden wird Politik gemacht. Hier befinden sich Eerste Kamer (der Senat) und die Tweede Kamer (das Parlament). Im Binnenhof liegt auch der Rittersaal (Ridderzaal), in dem der König am dritten Dienstag im September (Prinsjesdag) die Thronrede hält und das neue Parlamentsjahr eröffnet.
Der Binnenhof liegt mitten in der Stadt, ist also kaum zu übersehen. Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert und war ursprünglich das Jagdschloss des Grafen von Holland. Mit der Zeit kamen immer mehr Gebäude hinzu, und heute hat der niederländische Ministerpräsident im Den Haager Binnenhof seinen Arbeitsplatz.
Da die Räume der „Tweeden Kammer“ im Binnenhof für einige Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen sind, wurde das Parlament ausgelagert. Hier empfing Judith Tielen, Mitglied der Tweede Kamer und der Kontaktgruppe Deutschland die Gäste. Im Gespräch mit der Politikerin wurden u.a. Themen wie Gesundheit und Klimaschutz erörtert. Die Gäste hatten zudem die Möglichkeit, in den großen Sitzungsraum des Parlaments zu schauen, in der gerade eine Generaldebatte lief.
Vertieft wurden die Themen bei einem Besuch in der Deutschen Botschaft, in der Botschaftsrat Heinrich Rohlfing Rede und Antwort stand.
Wie sich die Hafenstadt Rotterdam nach Zerstörung und Wiederaufbau nach 1949 entwickelte, erfuhren die Seminarteilnehmer bei einer historisch-politischen Stadtrundfahrt und einer Hafenrundfahrt.
Über den aktuellen Stand der deutsch-niederländischen Wirtschaftsbeziehungen informierte Aldo Lodder bei einem Besuch in der Deutsch-Niederländischen Handelskammer.
Aktueller den je wurde der Klimawandel bei einem Besuch im Deltapark Neeltje Jans erläutert. Hier stehen die Deltawerke, die größte Sturmflutbarriere der Welt.
Am letzten Tag ging es nach Delft. Die Geburtsstadt des Malers Jan Vermeer, Meister des Lichts und Schöpfer des Gemäldes „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, hat eine enge Beziehung zum niederländischen Königshaus.
In der Alten Kirche und der Neuen Kirche sowie am „Prinsenhof“ werden Ihnen die starken Beziehungen zwischen Delft und dem niederländischen Königshaus bewusst. In der Nieuwe Kerk, also der Neuen Kirche von Delft, wird das Band zwischen den Oraniern und der Stadt Delft in einer Dauerausstellung erläutert. Im Prinsenhof wurde Wilhelm von Oranien im Jahre 1584 von tödlichen Kugeln getroffen. Er wurde hier beigesetzt. In den Grabkellern liegen die sterblichen Überreste von insgesamt 46 Mitgliedern des Königshauses.
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Die Reisegruppe war im Hotel Mercure Zentral untergebracht, also mitten in Den Haag. Hier hatte man abends kurze Wege in die Innenstadt.
Hintergrund:
Das DEPB ist eine seit 1977 bestehende Einrichtung der politischen Bildung in freier Trägerschaft.
Vier hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zwei Verwaltungskräfte organisieren in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Bereichen (Ortsverbände der Parteien, Gewerkschaften, kirchliche Gruppen, Vereine, Volkshochschulen etc.) pro Jahr ca. 50 Studienseminare zu den Themenbereichen Deutschlandpolitik, Europapolitik und allgemeine oder internationale Politik.
Da das DEPB in Tecklenburg über eine Geschäftsstelle ohne eigene Tagungsräume verfügt, finden die mehrtägigen, in der Regel mit vier oder fünf Übernachtungen verbundenen Studienseminare themengeleitet an ca. 25 verschiedenen Standorten europaweit statt. Die Teilnehmenden haben so die Möglichkeit, sich über wichtige politische Fragen unmittelbar „vor Ort“ und aus erster Hand zu informieren; dabei werden wichtige Institutionen aufgesucht und Themen durch kompetente Referentinnen und Referenten aus der politischen und gesellschaftlichen Praxis vermittelt.
Kontakt:
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Deutschland- und
Europapolitisches Bildungswerk
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