Delegation aus Rheine bei der Gedenkveranstaltung in der Lettischen Hauptstadt Riga
RIGA. Massiv unter dem Eindruck des russischen kriegerischen Überfalls auf die Ukraine stand am Sonntag der Gedenktag des Völkermordes gegen die Juden in Riga. “Die Geschichte des Holocaust wird hier gerade instrumentalisiert, um abscheuliche Verbrechen zu begehen”, sagte Lettlands Staatspräsident Evils Levits bei einer Gedenkveranstaltung in der Ruine der großen Choral-Synagoge in Riga.
Daran nahm auch eine Gruppe des Riga -Komitees teil, dem auch etwa zwei Dutzend Städte aus dem Münsterland angehören. Unter ihnen waren die drei Stellvertretenden Bürgermeister/in Birgit Overesch, Karl-Heinz Brauer und Fabian Lenz vor Ort. Mitgereist war auch der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Reiner Wellmann.
Aus dem Münsterland waren am 13 Dezember 1941 mit dem so genannten „Bielefelder Transport” 390 Juden nach Riga transportiert und dort erschossen worden.
Das Gedenken an diese Menschen ist erst seit der Selbstständigkeit Lettlands Anfang der 90er Jahre möglich. Großen Anteil daran hat auch das Riga-Komitee, zu dessen Gründern der Münsteraner Winnie Nachtwei gehört.
“Seien wir auf der Hut, weil der Krieg sehr nah ist. Ich als Verteidigungsminister werde meine Aufgabe erfüllen und unser Land verteidigen”, sagte Lettlands Verteidigungsminister bei seiner Ansprache.
Die Menschen in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen schauen mit großer Sorge auf die Ereignisse in der Ukraine. “Wir haben hier wieder im Extrem gesehen, was die Folge des Überfalls der Sowjetunion und Hitler-Deutschlands sowie die Okkupation in einem Land bedeutet. Der Überfall war der sogenannte Türöffner für gigantische Massenverbrechen an der Bevölkerung. Für die Menschen in den baltischen Ländern bedeutet heute “nie wieder”, dass sie nie wieder wehrlos und nie mehr allein sein wollen”, sagte Winnie Nachtwei im Anschluss an die Gedenkveranstaltung.