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Neue Kraftquellen für die Hospizbegleitungen

Treffen im Gertrudenstift mit Caritaspfarrer und Spiritual Meinolf Winzeler

Rheine. cpr. „Hospizbegleitung … finde ich toll, dass du das machst, aber ich könnte das nicht.“ Diese oder ähnliche Äußerungen hören viele, die sich in der Begleitung Sterbender engagieren. Sicherlich ist diese ehrenamtliche Aufgabe eine besondere; je nach den Umständen mehr oder weniger belastend, aber immer erfüllend. Wer ehrenamtlich im ambulanten Hospiz mitarbeitet, ist nicht allein. Am Anfang steht eine fundierte Ausbildung, danach bieten monatliche Gruppentreffen Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches. Supervision und Fallbesprechungen, Fort- und Weiterbildungen, Diskussion und Geselligkeit unterstützen die ehrenamtlichen Hospizbegleiter.

So arbeitet auch das ökumenisch-ambulante Hospiz der Caritas Rheine, seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie natürlich unter erschwerten Bedingungen. Einzelbegleitungen konnten glücklicherweise durchgeführt werden, doch Gruppenaktivitäten mussten ausfallen oder fanden lediglich digital statt.

Umso schöner, dass jetzt wieder ein Treffen stattfinden konnte zu einem Thema, das besonders wichtig ist für alle, die sich als Helferinnen und Helfer engagieren: „Wie kann ich Kraft schöpfen, wo finde ich meine Kraftquellen?“ Meinolf Winzeler, Caritaspfarrer und Spiritual des Gertrudenstifts gestaltete diesen Abend mit den ehrenamtlichen Hospizbegleitern.

Vertieft wurde, wie die Spiritualität des Ignatius von Loyola heute als „Kraftquelle“ dienen kann, eine Spiritualität, die nicht exklusiv christlich oder gar katholisch ist, sondern allen Menschen offensteht. Pfarrer Winzeler erläuterte einige Gedanken des Ignatius‘ näher, unter anderem die Aussage, „Gott ist in allen Dingen zu finden“. Das erfordere vor der Beurteilung oder Verurteilung einer Situation diese zuerst unvoreingenommen und wertfrei zu sehen und anzunehmen. Ein weiterer wichtiger Pfeiler der ignatianischen Spiritualität ist die „Gewissenserforschung“. Gemeint ist eine „Lebensbetrachtung“, bei der man sich im Verlauf des Tages Zeit nimmt Rückschau zu halten mit den „liebenden Augen Gottes“ um mit ihm ins Gespräch zu kommen.

Dem Leben eine „Ordnung“ zu geben, die dem Menschen und seinem Umfeld guttut, sei ein weiterer Ansatz. Dadurch lassen sich oft „ungeordnete Abhängigkeiten“ vermeiden. Gemeint sind Gewohnheiten, wie übermäßiger Medienkonsum oder Süchte oder auch die Arbeit. Die „Stille“ ist für Ignatius eine lebensnotwendige Voraussetzung für das Wahrnehmen des Inneren und Äußeren um so den Weg zu sich selbst und damit zu Gott zu finden. Die Hospizgruppe bedankte sich mit langanhaltendem Beifall bei Pfarrer Winzeler, der nicht einfach Fakten referiert, sondern deutlich gemacht hatte, welches Potential die ignatianische Spiritualität als Kraftquelle beinhaltet, auch für diejenigen, die nicht auf Gottsuche sind.

Für Fragen zur Arbeit des ökumenisch-ambulanten Hospizes Rheine oder falls Interesse besteht, sich ehrenamtlich zu engagieren: Caritasverband Rheine e.V., Lingener Straße 11 in 48429 Rheine: Per Mail an oder telefonisch bei Anna Zeitler unter der Telefonnummer 05971 862-347.