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Biozid-Einsatz gegen Raupen des Eichenprozessionsspinners

Rheine. Die Brennhaare der Raupen, die ein Nesselgift enthalten, können für Menschen und Tiere zum Teil erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Ein Kontakt mit den fast unsichtbaren Härchen löst Hautausschläge, Brennen und Juckreiz aus. Seltener kommt es auch zu schwereren Reaktionen wie Atemwegsreizungen, Bindehautentzündungen oder Fieber.

Zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners führen die Technischen Betriebe Rheine auch in diesem Jahr daher wieder einen Biozid-Einsatz durch. Dieser soll voraussichtlich am 2. Mai stattfinden. Er dient dazu  die Raupen durch Besprühen der Baumkronen ausgewählter Eichen, die auf öffentlichen Flächen oder an städtischen Straßen stehen, zu besprühen.

Das nach dem Biozidrecht für den Anwendungszweck des menschlichen Gesundheitsschutzes zugelassene Bakterien-Präparat namens Foray ES hat eine geringe Wirkungsdauer von etwa 2-3 Tagen. Es wirkt als Fraßgift auf diese Schmetterlingsraupen. Für Menschen, andere Tiere oder Pflanzen ist das eingesetzte Präparat nicht schädlich. Das Präparat wird in anderen Regionen von NRW und dem Bundesgebiet sowie z. B. auch in den benachbarten Niederlanden schon seit einigen Jahren erfolgreich gegen EPS-Raupen eingesetzt. Der Einsatz und die Anwendungsbedingungen im Kreis Steinfurt wurden in den vergangenen Jahren bereits mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.

Die TBR haben eine Liste mit insgesamt etwa 1.300 Eichen zusammengestellt, die in diesem Frühjahr zum Blattaustrieb und innerhalb der ersten und zweiten Larvenentwicklungsphase der EPS-Raupen mit dem Präparat einmalig besprüht werden sollen. Dabei erfolgt das Aufsprühen des Biozides durch die geschulten Mitarbeiter/-innen der Technischen Betriebe Rheine und mit Hilfe eines Hochdruckturbinen-Sprühgerätes, auch Sprühkanone genannt. Die TBR wird die Sprühbehandlung der betreffenden Eichen an 3-4 Tagen, voraussichtlich ab Montag, 02. Mai 2022, ausführen. Da die Sprühbehandlung sehr witterungsabhängig ist, kann es zu Unterbrechungen im Arbeitsablauf kommen. Der gesamte Einsatz soll spätestens am Mittwoch, 11. Mai 2022 abgeschlossen sein.

Die Biozid-Behandlung wird an Eichen, die in den letzten Jahren regelmäßig starken EPS-Befall aufwiesen und die sich auf besonders gefährdeten oder sensiblen städtischen/öffentlichen Flächen befinden, ausgeführt. Neben einigen Schulhöfen, Spielplätzen und sensiblen Bereichen der städtischen Park- und Grünanlagen, werden auch von EPS befallene Eichen an einzelnen stark frequentierten innerörtlichen Straßen sowie an einigen besonders gefährdeten oder beeinträchtigten Wohnsiedlungsbereichen  mit dem Bt-Präparat behandelt.

Die direkten Anwohner von Straßen und Anlagen, in denen Eichen mit dem Bakterienpräparat besprüht werden sollen, werden vorher mit einem kurzen Schreiben über die anstehenden Arbeiten informiert und gebeten, sich während der direkten Arbeiten nicht im Freien aufzuhalten und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Ein direkter Kontakt mit dem Sprühnebel sollte vermieden werden. Die Arbeitsbereiche werden daher auch jeweils abgesichert. Wenn die Arbeiten an Eichen im Straßenraum durchgeführt werden, wird es dort zudem zu kurzzeitigen Absperrungen und Behinderungen des Straßen- und Radverkehrs kommen. Relevante Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs sind zeitweise im Bereich der Sandkampstraße, der Bergstraße und der Brückenstraße in Elte zu erwarten. Auch der Zugang zu Bereichen von Grünanlagen, in denen Eichen besprüht werden, wird zeitlich befristet nicht möglich sein. Hierfür bitten die Technischen Betriebe um Verständnis.