Neuigkeiten

VON DILETTANTINNEN, MALWEIBERN UND AQUARELLIERENDEN HAUSFRAUEN

Als sich die Akademien im 19. Jahrhundert zur Sozialisationsinstanz für den Künstlerberuf entwickelten, wurden Frauen von dieser Institution mit dem Verweis auf geschlechtsspezifische Begabungen ausgeschlossen:

„Freie Komposition und monumentale Aufgaben scheinen der Veranlagung der Frau weniger zu entsprechen“, hieß es 1918 in einem Gutachten der Münchener Kunstakademie . Künstlerinnen haben dem stets widersprochen.
Sie haben sich– so sie die finanziellen Möglichkeiten besaßen – eigene Wege geschaffen, maltechnische und bildkompositorischeKompetenzen zu erwerben und sich künstlerische Arbeitsfelder zu erschließen.
Bis heute wirkt diese Geschlechterordnung nach– auch wenn sich hinsichtlich der Präsenz von Bildenden Künstlerinnen eine durchaus ermutigende Bilanz ziehen lässt.
Nach wie vor zeigen sich institutionelle Beharrungstendenzen und Benachteiligungserfahrungen.

Viel ist erreicht – doch es bleibt unter gleichstellungspolitischen Gesichtspunkten durchaus noch Luft nach oben.

Der Vortrag beleuchtet historisch die machtgeleiteten Konstruktionen von „Künstlerin“, „Genie“, „Begabung“ im Geschlechterverhältnis
und bezieht die Erkenntnisse auf aktuelle Fragen nach künstlerischer Repräsentation von Frauen.

Der Vortrag findet statt im Rahmen der Künstlerinnenresidenz und  -ausstellung des Künstlerinnenforums Münsterland.

Vortrag: Mittwoch, 6. April 2022, 19 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Festsaal
Der Eintritt ist frei.