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Schusssichere Westen für Mitarbeiter der Verwaltung

Städtepartnerschaftsverein stellt 10 000 Euro an Spendengeldern für den Erhalt der Infrastruktur in Iwano-Frankiwsk zur Verfügung – Partnerstadt von Trakai vermittelt Spende

RHEINE/TRAKAI. Der Hilferuf war ebenso ungewöhnlich wie eindringlich: Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk hat die litauische Partnerstadt Trakai gebeten, bei der Beschaffung von kugelsicheren Westen behilflich zu sein. Der Grund: Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Iwano-Frankiwsk, die in der Sicherung der kritischen Infrastruktur tätig sind, benötigen diesen Schutz. Russische Raketen waren auch schon in der 230000-Einwohner-Stadt im Westen der Ukraine eingeschlagen. Nicht nur Busfahrer sind unter ständiger Lebensgefahr unterwegs.

Der Hilferuf erreichte den Städtepartnerschaftsverein Rheine telefonisch bei der Gesprächsreihe „Freunde der Städtepartnerschaft“ am Mittwoch im Kaffeehaus an der Bönekerskapelle. Die Stadtverwaltung Trakai, der die Rheinenser finanzielle Unterstützung für ihre ukrainischen Partnerstädte angeboten hatte, fragte gezielt danach, ob Spenden auch für diese kugelsicheren Westen zur Verfügung gestellt werden könnten.

„Die Abstimmung im Vorstand ging sehr schnell. Noch am selben Tag haben wir unseren litauischen Partnern 10000 Euro überwiesen. Damit können jetzt 50 dieser Westen für den Selbstschutz gekauft werden“, sagte Reiner Wellmann, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Rheine. Der Hilferuf hatte zunächst etwas stutzig gemacht, denn unter Hilfsgütern verstehe man in der Regel Medikamente, Nahrungsmittel, Powerbanks, Taschenlampen oder Bedarf für verletzte und kranke Menschen. „Aber wir sind von Anfang an nach der Devise verfahren, dass die Menschen vor Ort am besten entscheiden können, welche Hilfe wirklich aktuell dringlich ist. Daher haben wir ja auch zu einer Spendenaktion aufgerufen“, erläutert Wellmann weiter.

Die Antwort aus Trakai kam postwendend: „Danke, danke, danke. Wir kaufen morgen schusssichere Westen und andere Produkte für Iwano-Frankiwsk“, teilte das Büro von Bürgermeister Andrius Satevicius mit. Und so dürfte aktuell gerade der Transport der Schutzwesten aus Litauen Richtung West-Ukraine unterwegs sein.

Der Städtepartnerschaftsverein bedankt sich herzlich bei allen Spendern, die bislang rund 21000 Euro zur Verfügung gestellt haben. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Städtepartnerschaftsverein 5000 Euro nach Trakai überwiesen. Damit wurden Medikamente gekauft, die ebenfalls aktuell in ein Militärkrankenhaus nach Luzk gebracht werden. Dort werden auch viele verwundete Zivilisten behandelt. Foto: Tagesschau

Spenden werden weiterhin dringend benötigt. Der Städtepartnerschaftsverein gewährleistet über seine Kontakte nach Trakai eine zielgerichtete und schnelle Hilfe in der Ukraine.

Spendenkonto: IBAN DE 65 4035 0005 0000 0642 53 bei der Stadtsparkasse Rheine. Stichwort: Spendenaktion Ukraine. Wer eine Spendenquittung wünscht, sollte seine Adresse bei der Überweisung angeben.