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Aufgaben und Ziele kommunaler Sozialplanung

Stefan Jüttner-von der Gathen, Lena Ellenberger, Gabriele Schmidt, Ann-Kristin Reher (v.l.)

„Landessozialberichterstattung, kommunale Sozialplanung und die zukünftige Umsetzung in Rheine“, ein sperriger Arbeitstitel, der am 16. September in einer Informationsveranstaltung des Sozialdezernats behandelt wurde. Etwa 50 Personen aus dem Sozialausschuss, den Beiräten, von den Trägern der freien Wohlfahrtspflege sowie mit Fachplanern der Stadt Rheine beteiligten sich, um Aufgaben und Ziele kommunaler Sozialplanung zu diskutieren und damit bessere Teilhabechancen und gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Bürger in Rheine zu erörtern.

„Sozialplanung liefert uns wichtige Informationen  und Kriterien für die strategische  Zielausrichtung in unserer Stadt“ betonte Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann in seiner Eröffnungsrede. Gabriele Schmidt vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW verdeutlichte, dass das Land nur mehr den Kreis Steinfurt im Vergleich zu den anderen Kreisen und kreisfreien Städten im NRW-Sozialbericht in den Blick nimmt. Umso wichtiger sei es dabei, gerade für Rheine einen eigenen Sozialbericht mit den stadtspezifischen sozialen Lebenslagen zu verfassen.

Wie sich der Sozialbericht in das grundsätzliche Konzept und Verständnis einer strategischen integrierten Sozialplanung einbettet, führte Ann-Kristin Reher von der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung anschaulich aus. Sie verdeutlichte, dass die Sozialplanung gleichzeitig Klammer und Motor zur Bekämpfung von Armut  darstellt.

Wie Sozialplanung in Rheine praktisch aussehen soll, wurde in einem weiteren Schritt von der neuen Sozialplanerin, Lena  Ellenberger, verdeutlicht. Ziel ist einen Sozialbericht für Rheine mit Basisanalysen und wechselnden Schwerpunkten jährlich neu zu erarbeiten und zu aktualisieren. „Nicht reine Statistiken und Zahlenkolonnen sollen inhaltlich dargestellt werden, sondern dieser Sozialbericht soll mit strategischen und konkreten Maßnahmenvorschlägen versehen sein,“ führte Lena Ellenberger aus.

Welche Rolle dabei der Sozialausschuss, die Fachplanerinnen und Fachplaner der Stadt Rheine sowie die Vertreter der freien Wohlfahrtspflege im Einzelnen in der Sozialplanung spielen, wurde im Zeitplan für die nächsten Monate dargestellt. Im Ersten Sozialbericht Rheine 2022 steht das Thema Wohnen im Mittelpunkt. Die zentrale Zielstellung ist daher, für verschiedene Bevölkerungsgruppen bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Besonders sollen Diejenigen unterstützt werden, die bereits einmal von Wohnungsnot betroffen waren, mit einer Einschränkung oder Behinderung leben. Auch Alleinstehend und evtl. von Einsamkeit bedrohte Senioren sowie Alleinerziehende (in über 90 Prozent der Fälle Frauen) mit Kindern unter 6 Jahren sollen in diesem Sozialbericht Beachtung finden. Konkrete Vorschläge sollen zudem helfen, diesen Bevölkerungsgruppen Hilfe anbieten zu können.

In moderierten Kleingruppen wurde die im Vorfeld dargestellte Zielsetzung diskutiert und neue Perspektiven und Ideen eingebracht. Als weitere Handlungsbedarfe wurden beispielsweise auch die Erhebung von innenstadtnahen Leerständen und deren Umwandlung in Wohnraum genannt. Mehr öffentlicher Wohnungsbau, menschenwürdiges Wohnen für Alle und besondere Wohnformen, die gefördert werden, waren weitere Vorschläge. In Bezug auf die soziale Benachteiligung und mangelhafte Teilhabe wurden zudem generell weitere  kostenfreie Angebote für Bürger in Rheine gewünscht.

„Es ist gelungen, die entscheidenden Personen für eine erfolgreiche Umsetzung der Sozialplanung in der Stadt Rheine heute Abend zusammen zu bringen und den Prozess anzustoßen“, so Stefan Jüttner-von der Gathen, Leiter Stabsstelle Steuerung und Planung im Sozialdezernat. Zum Abschluss dankte Wiebke Gehrke, Leiterin des Fachbereichs Schulen, Soziales, Migration und Integration, allen Beteiligten für deren reges Interesse und die guten Ideen.