Mitgliederversammlung blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück
RHEINE. „Städtepartnerschaften sind so wichtig wie nie. In einer Welt, die zunehmend von Spannungen und Konflikten geprägt ist, bieten diese Partnerschaften einen Raum für Dialog und Zusammenarbeit. Sie ermöglichen es uns, über unsere Unterschiede hinwegzusehen und Gemeinsamkeiten zu entdecken, die uns Menschen verbinden“, sagte stellvertretender Bürgermeister Fabian Lenz in der Jahreshauptversammlung des Städtepartnerschaftsvereins Rheine. Zahlreiche Mitglieder hatten sich am Wochenende in der Stadthalle getroffen. Und Lenz dankte dem Verein im Namen des Rates der Stadt für sein Engagement: „Immer wieder tragen Sie mit ihrem Einsatz zum Gelingen unserer Städtepartnerschaften bei. So sind unsere Städte nicht nur formal miteinander verbunden, sondern auch emotional miteinander verwoben!“
Die Regularien waren schnell erledigt. Bei den Vorstandswahlen wurden die stellvertretende Vorsitzende Irja Erben, Schriftführerin Heike Born sowie die Beisitzer Hannah Brauer und Ildefons Kirfel einstimmig wiedergewählt bzw. gewählt. Der Städtepartnerschaftsverein Rheine zählt aktuell 256 Mitglieder. In einer Gedenkminute gedachten die Mitglieder der fünf verstorbenen Mitglieder.

„Wir hatten ein sehr ereignisreiches Vereinsjahr mit vielen verschiedenen Veranstaltungen und Angeboten an unsere Mitglieder“, sagte Vorsitzender Reiner Wellmann in seinem Rechenschaftsbericht. Der Vorstand betreute wieder sechs junge Menschen als Praktikanten aus Leiria. Es wurden Fahrten zur Veranstaltung „Borne op zijn best“ mit den Living Statues ein Konzert des Byzantinischen Männerchores Overijssel sowie eine Fado-Nacht im Kloster Bentlage angeboten. Erfreut zeigte sich Wellmann, dass der Grundschüleraustausch mi Borne wieder angelaufen ist. Sehr harmonisch verlief erneut der Schüleraustausch mit Leiria. Und immer wieder unterstützte der Städtepartnerschaftsverein Hilfsanfragen aus dem Kriegsgebiet im Osten der Ukraine. Vor allem Projekte, die Kindern zugute kamen, wurden gefördert. Wellmann bedankte sich bei allen Spendern, die mehr als 10000 Euro zur Verfügung gestellt hatten.
Der Finanzbericht von Schatzmeisterin Ingrid Brauer fiel erneut sehr positiv aus. Der Verein hat erneut den Jugendaustausch mit Leiria erheblich gefördert. Mit einem positiven Kassenbestand ist der Städtepartnerschaftsverein in das neue Jahr gestartet. Kassenprüfer Heinz Thüring bestätigte eine korrekte Kassenführung und stellte den Antrag, den gesamten Vorstand zu entlasten. Diese Entlastung erfolgte einstimmig.
Im aktuellen Jahr bietet der Verein wieder eine Fahrt zur Veranstaltung „Borne op zijn Best“ am 13. April an. Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes ist eine gemeinsame Gedenkstättenfahrt von Jugendlichen aus Rheine und Borne zur Gedenkstätte Esterwegen geplant. Der Grundschüleraustausch mit Borne wird wieder stattfinden und am 14. Juni findet eine gemeinsame Fahrradtour von Bornensern und Rheinensern von Rheine aus in Richtung Niedersachsen statt. Und auch in die Partnerschaft mit Trakai kommt wieder Bewegung. Voraussichtlich nimmt ein Saxophon-Ensemble im August am Brass-Festival an der Inselburg teil. Aus Bernburg wird an Chor zur Straßenparty im September kommen.

In eindringlichen Worten berichtete Irina Lebsack über die Situation in der Ukraine und untermauerte die Bedeutung der Hilfen gerade auch für die traumatisierten Kinder. „Die Kinder haben sich zu Weihnachten richtig gefreut“, berichtete sie von einer Hilfsaktion. Und: „Nein, der Krieg ist noch nicht vorbei – leider“, sagte sie zu den aktuellen Gesprächen auf der großen politischen Bühne. Als Dank für die Unterstützung aus Rheine hatten die Kinder kleine Friedensengel für die Teilnehmer der Mitgliederversammlung gebastelt. Das Sparschwein, das parallel durch die Tischreihen ging, war anschließend erneut gut gefüllt mit Spenden für die Ukraine.
Mit einem Plädoyer für ein starkes Europa mit Menschen, die sich freundschaftlich begegnen („am besten gut funktionierende Städtepartnerschaften“), beendete Wellmann die Versammlung. So könne der zunehmend spalterischen und destruktiven Politik am besten begegnet werden.
Aus dem Beitrag von Irina Lebsack: