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„Voneinander lernen“

Leiria hatte die sechs Partnerstädte zum Jubiläum eingeladen

LEIRIA. „Mehr als formelle Abkommen sind es die echten Verbindungen zwischen Menschen, die uns bewegen. Wir möchten, dass unser Netzwerk von Partnerstädten vor allem im informellen Bereich wächst: durch Schulen, Kultur- und Sportvereine, Hochschulen, Unternehmen und die Bürger selbst“, sagte Leirias Bürgermeister Goncalo Lopez, als er jetzt die Vertreter aus sechs internationalen Partnerstädten begrüßte. Anlass war der 480. Stadtgeburtstag, den Rheines Partnerstadt in der vergangenen Woche groß feierte. Im Mittelpunkt stand ein vierstündiger Workshop unter dem Titel „Voneinander lernen“ im Museum von Leiria.

Bürgermeister Peter Lüttmann stellte dabei den aktuellen Stand der Digitalisierung bei der Stadtverwaltung Rheine vor und wie der beginnende Einsatz von Künstlicher Intelligenz den Service für die Bürger verbessern und Routinearbeiten automatisiert erledigen kann. KI-Tools schreiben inzwischen die Protokolle stundenlanger Sitzungen und fassen Ergebnisse zusammen.

In Kürze will die Stadt ein weiteres Projekt vorstellen, das die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern deutlich verbessern soll. „Der Einsatz künstlicher Intelligenz kann uns helfen, eine offenere, inklusivere und modernere Stadt zu werden“, betonte Lüttmann vor allem die Chancen des Einsatzes von künstlicher Intelligenz.

Das Projekt „friendsineurope“ stellte Reiner Wellmann, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins, kurz vor. Über diese Website erfahren Menschen in den Partnerstädten mehr voneinander, können sich über Neuigkeiten in den Partnerstädten informieren. Auf der Internetseite gehe es nicht um Politik oder Grenzen – es gehe um idealistische Menschen, die sich einsetzen, die ihre Erfahrungen teilten, die Brücken bauten. Die Nutzerzahlen machten den Verein optimistisch.

Die internationalen Besucher waren auch Gäste auf der „Feira de Leiria“ – eine Großveranstaltung auf dem Areal des Stadions. Die Stadt Leiria rechnet nach Angaben von Bürgermeister Lopez in diesem Jahr mit einer Million Besuchern. Restlos ausverkauft ist zum Beispiel ein Konzert mit Andrea Bocelli am 31. Mai. Überhaupt gibt die Nutzung des 25000 Zuschauern fassenden Stadions in diesem Jahr Anlass zu der Hoffnung, dass die erhebliche Subventionen verschlingende Arena bald wirtschaftlicher betrieben werden kann.

Mit interessanten Beispielen moderner Kommunalpolitik aus den Partnerstädten Cahul (Moldawien), Quint-Fonsegrives und Saint Maur des Fosses (Frankreich), Quelimane (Mosambik) und Mbombela (Südafrika) war der Erfahrungsaustausch bedeutsam für alle Teilnehmer. „Wir glauben, dass sich in einer Zeit globaler Herausforderungen – vom Klimawandel über Migration und soziale Inklusion bis hin zu urbaner Mobilität und digitaler Bildung – keine Gemeinschaft in sich selbst verschließen darf. Wir haben viel voneinander zu lernen“, fasste Leirias Bürgermeister die Ziele internationaler Kooperation zusammen.