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„Es war eine großartige Erfahrung“

"Schichtwechsel": Verabschiedung der ersten drei Praktikanten und Begrüßung des neuen Trios durch Bürgermeister Peter Lüttmann und Reiner Wellmann im Rathaus. (Eine Praktikantin war leider schon abgereist).

Zehnwöchige Praktika für junge Menschen aus der Partnerstadt Leiria abgeschlossen

RHEINE. Seit wenigen Tagen sind sie wieder in ihrer Heimatstadt Leiria: Fabiana, Ines und Joao. Zehn Wochen lang waren sie Gäste des Städtepartnerschaftsvereins Rheine, um an verschiedenen Stellen Praktikumserfahrungen zu sammeln. Bereits von Januar bis März waren drei junge Leute der „Escola Secundaria Francisco Rodrigues Lobo“ im ersten Teil des Praktikums bis Mitte März in Rheine gewesen. Insgesamt hat der Städtepartnerschaftsverein, wie im vergangenen Jahr, sechs jungen Menschen aus der portugiesischen Partnerstadt Leiria im Rahmen eines europäischen Erasmusprogramms die Möglichkeit gegeben, die Arbeitswelt in einem anderen europäischen Land zu erleben und Erfahrungen zu sammeln. „Eine anstrengende, fordernde – aber auch sehr schöne Zeit für alle Beteiligen“, bilanziert Reiner Wellmann, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins. Mit vielen positiven Erfahrungen im Gepäck flogen die jungen Leirianer wieder in ihre Heimat. „Es war eine großartige Erfahrung“, lautete durchweg das Fazit beim Abschlussgespräch.

Jao (r.) fühlte sich bei Iris und Thorsten Grünberg wie in einer großen Familie.

„Ich habe mich hier wie in einer großen Familie gefühlt!“ Joao Borges macht Iris und Thorsten Grünberg, Betreiber des Cafes Echtzeit, ein großes Kompliment. Und das bezieht er auch auf das Team, in dem er zehn Wochen lang mitgearbeitet hat. „Er war sehr teamfähig, zielstrebig und lernfähig“, lobt Iris Grünberg den 18-Jährigen. „Wir haben immer das gute Gefühl gehabt, uns auf ihn verlassen zu können“, berichtet Grünberg weiter. Joao hat sogar schon gefragt, ob er in der zweiten Jahreshälfte wiederkommen darf, um Geld fürs Studium zu verdienen. Das sagten die Grünbergs gerne zu – allerdings gibt es ein Problem: Joao hat noch einen brasilianischen Ausweis. Und da ist es mit der Arbeitsaufnahme in der EU, wenn auch nur für wenige Monate, gar nicht so einfach…

Ines wurde von Ralf Kamp kräftig unterstützt.
Fabiana im Europe Direct-Center mit Leiter Frank Schmitt.

Andere Erfahrungen sammelten Ines und Fabiana, und zwar beim TV Jahn Rheine und dem Europe direct-Center in der Kreisverwaltung Steinfurt. Beim letztgenannten war es vor allem die Vorbereitung der Europawahl, in die Fabiana Aragao eingebunden wurde. „Insgesamt war Fabiana eine große Bereicherung für uns. Neben der tollen und zuverlässigen Unterstützung bei den vielen Aktivitäten zur Europawahl war ihre Anwesenheit ein Gewinn für die Zusammenarbeit im Team des Kulturamtes überhaupt“, berichtet Martin Schmitt, Leiter des Europe direct-Centers.

Dinis (r.) mit Frank Tischner und Aika Drescher (Berufsbildung International).

Direkt in die Berufswelt stiegen Cristina Alvarez Blanco und Dinis Antonio Caseiro ein. Sie begannen ihre Praktika in Architekturbüros in Rheine, Ibbenbüren und Neuenkirchen. Später wechselten sie zur Kreishandwerkerschaft. Dinis baute in der Tischlerwerkstatt unter anderem einen Bilderrahmen und ein Schachbrett – Cristina gestaltete Grafitis und geometrische Figuren mit Farbe. „Es ist unsere Aufgabe, den Jugendlichen etwas mit auf den Weg zu geben“, sagte abschließend Frank Tischner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Und da beide Praktikanten in Portugal Innenarchitektur studieren wollen, gab er ihnen abschließend den Ratschlag, vorher eine entsprechende Handwerksausbildung zu machen – und dann erst zu studieren. Bestnoten gaben beide übrigens der Kantine in der Kreishandwerkerschaft, wo sie täglich zu Gast waren. Direkt in der Stadtverwaltung und vor allem auch im Baudezernat war Catia Gomes zehn Wochen lang Praktikantin.

„Wir danken allen Firmen, Behörden und Dienstleistern, die Praktikumsstellen zur Verfügung gestellt haben. Ferner den Gastfamilien, die über einen so langen Zeitraum junge Menschen aus Leiria aufgenommen haben“, so Reiner Wellmann abschließend. Im Gegenzug werden im Herbst junge Menschen aus Rheine und Umgebung Praktika in Betrieben in Leiria und Umgebung machen. Der Städtepartnerschaftsverein sei stolz auf diese schöne europäische Zusammenarbeit. „Allerdings haben uns die vergangenen sechs Monate gezeigt, dass Aufgaben dieser Art ehrenamtlich kaum noch zu bewältigen sind. Daher werden wir, wenn die Praktika auch in 2025 stattfinden sollen, nach neuen Wegen suchen müssen, vielleicht auch mit Hilfe der weiterführenden Schulen“, so Wellmann abschließend.