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Berührungspunkte zwischen Falkenhof und Haus Münstermauer

Neue Museumsleiterin Dr.. Ute Koch besichtigte Baustelle

RHEINE. „Toll, was hier im Haus Münstermauer 27 jetzt schon alles erreicht wurde. Ich sehe ganz viele Berührungspunkte zwischen der ehrenamtlichen Arbeit des Vereins „Historische Altstadt“ und unseren Museumsaktivitäten. Davon können wir alle nur profitieren.“ Dieses Fazit zog Dr. Ute Koch, neue Leiterin der städtischen Museen Rheine, nach einem Informationsbesuch in dem historischen Kleinod an der Münstermauer. Vereinsvorsitzender Dr. Peter Rohlmann sowie sein Stellvertreter Bernhard Busch und die Historikerinnen Angelika Pries und Stefanie Remberg hatten Koch und ihre Mitarbeiterinnen durch die Baustelle geführt und auch aktuelle historische Forschungsergebnisse erläutert. Aktuell befinden sich die Restaurierungsarbeiten in der Endphase. Das Gerüst vor dem Gebäude wird in der kommenden Woche zurückgebaut. Und die Eröffnung mit NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach ist für den 6. September terminiert.

Rohlmann hatte eingangs die Bedeutung des unscheinbaren Gebäudes erläutert: „Dieses Mauerhaus ist eines von nur noch zehn erhaltenen Gebäuden dieser Art in Deutschland. Es ist außerdem das einzige mit einer Viehrampe mitten im Haus“, berichtet der Vorsitzende. Aus dem Gebäude, in dem viele Jahrhunderte Woll- und Tuchmacher lebten, sei dann ein Metzgerhaus geworden.

Das Gebäude wird nach dem 6. September als kleines Museum eröffnet. An 12 Stationen wird es mit Hilfe von QR-Codes, die zu kurzen Erklärvideos führen, ein digitales Selbsterkundungskonzept geben. Weil das Haus als Museum nicht barrierefrei hergerichtet werden kann, werden die Videos auch von der Website des Vereins abrufbar sein. Auf Interesse stieß auch das pädagogische Konzept, das die Geschichte des Gebäudes altersgerecht sowohl für Kinder der Primarstufe als auch für Jugendliche der Sekundarstufen I und II erschließen wird.

„Wir könnten uns vorstellen, dass neben den etablierten Denkmälern wie dem Falkenhof, wo der Adel gewohnt hat, und den Kirchen und dem Kloster Bentlage hier ein Haus der „Kleinen Leute“ die Stadtgeschichte erzählt“, erläuterte Rohlmann der Besuchergruppe. Aus diesem Dreiklang könne man sicher etwas machen, was die Attraktion der Stadt erhöhen könnte. Veranstaltungsthemen könnten die Ziegenwirtschaft im 19. Jahrhundert oder auch das Leben der Familie Brüning über die Jahrhunderte hinweg sein.

Gemeinsam Projekte sind mit verschiedenen Bereichen der „Stadtkultur Rheine“ denkbar, sagte Dr. Koch im abschließenden Gespräch im Kaffeehaus. Auch das Thema der Wollweber in Rheine sei hochinteressant. „Wir haben auch ein Interesse daran, dass dieser Ort funktioniert“, so die Leiterin der Museen abschließend.