Rheines neuer Kulturdezernent Jan-Christoph Tonigs war begeistert über das Haus Münstermauer 27
Rheine. „Ich bin sehr gespannt auf die Nutzung. Das wird hier ein echtes Schmuckstück!” Rheines neuer Kulturdezernent Jan-Christoph Tonigs war begeistert über das Haus Münstermauer 27 und die vielen Geschichten, die sich um das Gebäude ranken. Bei einem Besuch führten Dr. Peter Rohlmann, Vorsitzender des Vereins Historische Altstadt Rheine (HAR), und Architekt Christoph Achterkamp durch das historische Kleinod.
Zurzeit arbeiten noch Handwerker in vielen Räumen. Endspurt sozusagen nach fast zwei Jahre dauernden Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten. An vielen Stellen ist schon zu sehen, wie sich das fast 700 Jahre alte Gebäude, das auf einem Teil der Stadtmauer errichtet ist, in verschiedenen Epochen darstellt.
Ob es die Bauweise mit Birkenstakenwänden, die Sandsteinfliesen im ehemaligen Wohnzimmer, die original handgemalten Delfter Fliesen, die in der „guten Stube” lediglich als Wischkante herhalten mussten oder original erhaltene alte Fenster aus dem Jahr 1850 sind. Tonigs war dankbar, so hautnah die Lebensgeschichte des Hauses erleben zu dürfen. Vor allem die vom HAR vorgesehene Nutzung eines Teils des Gebäudes für einen Forscher oder Stadtschreiber stießen auf sein Interesse.
Auch die so genannte „Ziegentreppe” – das einzige in der Bundesrepublik in einem Mauerhaus noch erhaltene Exemplar – sorgte für so manchen Schmunzler, zumal die Ziegen quasi durch die Wohnung auf die Flächen vor der Stadtmauer zum Weiden getrieben wurden.
Peter Rohlmann wies auch auf die moderne Technologie hin, mit denen den Besuchern historische Zusammenhänge verdeutlicht werden. An verschiedenen Stellen des Gebäudes wird es QR-Codes geben. Nach dem Einlesen werden den Interessenten dann auf dem Smartphone die vielen interessanten Details erläutert. Weil das Gebäude aufgrund seiner Kleinteiligkeit nur in Kleinstgruppen besichtigt werden kann, werden diese QR-Codes auch auf Darstellungen des Hauses auf der Webseite im Internet aufrufbar sein.
Die Wiedereröffnung des restaurierten Hauses ist für den Spätsommer geplant. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach hat ihre Teilnahme bereits zugesagt. Der Vorstand wird den Mitgliedern dazu erste Details in der Mitgliederversammlung am 26. April mitteilen.
www.historische-altstadt-rheine.deAntwortenWeiterleiten