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Sportler des Jahres in Borne

Im Januar wurden in einem voll besetzten Theatersaal des Kulturhus die jährlichen Sportpreise an die Sportlerin und den Sportler des Jahres 2023 verliehen.

Moderiert wurde der Abend von Fernsehmeteorologe Dennis Wilt, nach dem Jubiläumsabend im November zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft ebenfalls eine bekannte Persönlichkeit in Rheine.

Bei den Damen fiel diese Ehre auf die Volleyballerin Florien Reesink von Borne, die in der Volleyball-Nationalmannschaft spielt. Bei den Herren war Ralph Esser der Glückliche, Ralph ist auch ein internationaler Spieler, der regelmäßig in der G-Hockey-Nationalmannschaft spielt.

Wir baten beide um ein kurzes Interview für die Website www.friendsineurope.com im Restaurant De Ster in Borne.

Bei der Verleihung der Sportpreise konnte Florien aufgrund von Wettkampfverpflichtungen im Ausland nicht persönlich anwesend sein. Jetzt ist sie seit ein paar Tagen zurück in Borne und nimmt sich Zeit für dieses Interview.

Florien ist 25 Jahre alt und in Borne geboren und aufgewachsen. Seit sie 16 Jahre alt ist, spielt sie Volleyball für Apollo 8 in Borne. Das Frauenteam von Apollo spielt in den Niederlanden schon lange auf höchstem Niveau. Deshalb kommen talentierte Volleyballerinnen von weit her nach Borne, um für Apollo zu spielen.

Florien ist aufgrund ihres Talents eine Ausnahme bei Apollo. Sie war nicht nur eine der wenigen Spielerinnen im Team von Borne, sie ist auch die einzige Nationalspielerin und spielt schon seit einiger Zeit für ein ausländisches Team auf einem noch höheren Niveau. Nachdem sie 1 Jahr für Potsdam in Deutschland gespielt hat, spielt sie jetzt für einen Volleyballverein in Genf in der Schweiz. Dort hat sie eine Wohnung und ist nur sporadisch zurück in den Niederlanden.

Ihre Stärke ist ihre Reaktionsschnelligkeit, Spielübersicht und Zuverlässigkeit. Deshalb und wegen ihrer relativ geringen Körpergröße ist die Liberoposition in der Mannschaft wie geschaffen für sie.

Den Libero in einer Volleyballmannschaft erkennt man an dem unterschiedlichen Trikot.

Ab Mai spielt und trainiert sie für die niederländische Nationalmannschaft und im Herbst beginnt wieder die Vereinssaison.

Sie hofft, dass die niederländische Volleyballmannschaft der Frauen sich für die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Paris qualifizieren kann. Die Entscheidung fällt im Mai während des Turniers der Nations League. Wenn die Niederlande dann ihre derzeitige Position halten können, werden sie nach Paris fahren. Der Hauptkonkurrent ist Kanada.

Trotz ihres Erfolges sieht Florien ihren Durchbruch in den letzten Jahren recht gelassen. Daran ist sicher auch ihre Herkunft aus Twente mitschuldig.

Der 26-jährige Ralph, der ebenfalls in Borne wohnt und in Hengelo geboren wurde, hat eine Form von Autismus, die ihn zu einem G-Sportler macht.

Als Kind wurde er von seinen Eltern und seinem Bruder mit dem Hockeysport großgezogen.

Ralph ist so talentiert, dass er regelmäßig in der G-Hockey-Nationalmannschaft spielt. Seine Stärke ist der Abschluss vor dem Tor, vor allem das Torwandschießen ist eine starke Komponente. In seinem eigenen Verein (HC Twente) ist er Torschützenkönig, auch in der Nationalmannschaft spielt er, als einziger ausgewählter Spieler aus dem weiten Feld, in der Sturmreihe. In der Nationalmannschaft zu spielen, stellt hohe Anforderungen. Er verbringt nicht nur viele Trainingsstunden, sondern muss auch regelmäßig zu Trainingsreisen in die Mitte des Landes fahren. Hinzu kommen die vielen internationalen Turniere und Europameisterschaften (für die er bereits 4x ausgewählt wurde) im In- und Ausland. In Spanien, Belgien, Deutschland und bald auch in Portugal hatte er bereits die Gelegenheit, sein Talent unter Beweis zu stellen.

Laut Ralph sind die Spieler der Mannschaften, für die er spielt, eigentlich alle Freunde.

Leider kann die Nationalmannschaft, für die Ralph spielt, in diesem Sommer nicht an den Paralympics teilnehmen.

Seine Wahl zum Sportler des Jahres auf Borne war für ihn eine echte Überraschung. Ein paar Wochen vor der Wahl erfuhr er, dass er nominiert worden war, am Abend selbst war er von seiner Wahl völlig überrascht. In seinen eigenen Worten: “Ich denke immer noch: Ist das wahr?”. Auch hier spielt die Twenter Nüchternheit den Oberton.

Das Kulturhus war größtenteils mit seinen Fans und Trainern gefüllt, die sich lautstark bemerkbar machten.

Ralph in Aktion mit seiner starken Waffe, dem Shoot-out