Bernburger und Rheinenser auf gemeinsamer Tour durch die Emsstadt
Normalerweise dienen Begegnungen zwischen Städtepartnerschaftsvereinen dazu, sich intensiv auszutauschen. Das ist auch in der Partnerschaft zwischen Bernburg (Saale) und Rheine (Ems) eigentlich nicht anders.
Aber heute waren beide Seiten vor allem vorwiegend stumm und das vor Begeisterung.
Der Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins hatte auch für den zweiten Tag des Besuches der Partnerinnen und Partner aus Bernburg ein umfangreiches Programm ausgearbeitet.
Am Vormittag ging es in den Falkenhof. Hier führte Museumsmitarbeiter Oliver Raß die Gäste durch die Ausstellung „100(0) Jahre Salz aus Rheine“. In dieser Ausstellung werden vor allem die Menschen in den Blick genommen, die das Salz produzierten und vom Handel mit dem Salz profitiert haben. Kühne Träumer, adelige Experten, eigenwillige Kreuzherren, eine Forscherin und einen Fotografen lernt man bei der Führung ebenso kennen wie die aus heutiger Sicht ungewöhnliche Arbeitswelt eines vorindustriellen Betriebes.
Für die Ausstellung konnten zahlreiche Urkunden, Karten, Pläne, Dokumente und Fotos „ans Licht geholt werden“, die selten oder nie zuvor der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Dazu gehören Highlights wie der Gründungsvertrag der Münsterschen Salinensozietät mit Unterschriften und Siegeln der adeligen Kapitalgeber und mehrere Pergamenturkunden des frühen 17. Jahrhunderts, die auch die politischen und wirtschaftlichen Interessen am Handel mit dem Salz deutlich werden lassen.
Am frühen Nachmittag übernahm der Stellvertretende Bürgermeister und Vorsitzende des Bauausschusses, Karl-Heinz Brauer, die Führung. Es ging zunächst in das Gebiet an der Mittelstraße. Hier erläuterte Brauer die Entwicklung des Kasernengeländes der Standortverwaltung zum künftigen Wohnen im Europaviertel. Weiter ging es zur Eschendorfer Aue, in der die ehemalige Luftwaffenkaserne kaum noch zu erkennen ist. Hier schossen in den letzten Jahren Haus für Haus förmlich in die Höhe. Auch die Schnelligkeit dieser Entwicklung versetzte die Gäste und Gastgeber ins Staunen.
Ganz baff waren sowohl die Bernburger als auch die Rheinenser, als sie die Möglichkeit hatten, das neue Kombibad „Aqua Reni“ zu besichtigen. Noch ist es nicht eröffnet und man hofft, dass es in einigen Monaten so weit sein wird.
Doch auch jetzt schon konnte man bei einem Rundgang mit Verena Reimann und Marcel Brüggemeyer von den Rheiner Bädern erahnen, welch tolles „Leuchtturmprojekt“ für Rheine entstehen wird.