Rheine. Ein lange andauerndes Ärgernis, nicht nur für die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern auch für die Ordnungsbehörde der Stadt Rheine konnte nun endlich beseitigt werden.
Bereits seit mehreren Jahren mehren sich die Beschwerden rund um das Mehrfamilienhaus auf der Heriburgstraße 9. Immer wieder gab es Anfragen zu riesigen Müllhalden, die über den kompletten Grundstücksbereich verstreut lagen und nicht allein ein reines Ärgernis für die Nachbarn waren. Auch der dortige Parkbereich war für das Abstellen von Autos nicht mehr nutzbar. Sofas, kaputte Möbel, alte Kleidung, defekte Haushaltsgeräte und viele weitere Dinge, waren meterlang zu großen Haufen aufgetürmt.
Und immer wieder waren es die Kollegen der Ordnungsbehörde, die nach den Anrufen tätig werden mussten, um sich vor Ort ein Bild dieses Zustands zu machen. Was die wenigsten Anwohner/-innen wissen konnten: Die Ordnungshüter durften nicht unmittelbar aktiv werden, waren doch die ganzen Sperrmüllberge auf privatem, und nicht auf öffentlichem Grund. So blieb ihnen erst einmal nichts weiteres übrig, als die Eigentümer über ihre Zuständigkeit und Verantwortung hinsichtlich der Problembeseitigung schriftlich in Kenntnis zu setzen. „Und währenddessen rissen die Anrufe und Nachfragen verärgerter Bürgerinnen und Bürger – verständlicherweise- nicht ab,“ erinnern sich die zuständigen Mitarbeiter aus dem Ordnungsbereich, an die vielen Monate Arbeit. Aktenordner mit unzähligen Aufforderungen, einem nicht enden wollenden Schriftverkehr und vielen Vermerken zu den Ortsbesichtigungen, zeugen von diesem langen Arbeitsprozess.
Aber irgendwann war auch die Geduld der städtischen Kollegen zu Ende. Von Ratten und Ungeziefer war die Rede und sogar spielende Kinder auf dem Sperrmüll wurden gesichtet. Nun war Gefahr im Verzug und die Ordnungsbehörde konnte rigoros durchgreifen. Und auch die Zustände im Haus selber wurden von den dortigen Anwohnern mehr als nur bemängelt. Zusammen mit der städtischen Bauaufsicht und dem Jugendamt der Stadt Rheine konnten dann im letzten Jahr die insgesamt 16 Wohnungen in Augenschein genommen werden. Was sich den Mitarbeiter/-innen dabei bot, war kaum zu beschreiben. Starke Schimmelbildung durch Nässe infolge einer defekten Hausheizungsanlage, kaputte Dachluken und ein undichtes Dach, waren nur einige Punkte, die erfasst wurden. Der Kellerbereich stand teilweise unter Wasser, Flure und Treppenhaus waren ebenfalls mit Abfall zugestellt. Der Putz fiel stellenweise von Decken und Wänden. Grund genug, daher alle verbliebenen Mietparteien über diese unzumutbaren Wohnverhältnisse aufzuklären und sie unverzüglich über die beabsichtigte „Leerräumung“ des Gebäudes in Kenntnis zu setzen. Insgesamt 4 der 6 verbliebenen Mietparteien wurden dann zum Ende des letzten Jahres in städtischen Unterkünften untergebracht, da sie selber keine anderweitige Unterbringungsmöglichkeit hatten.
Die Eigentümergemeinschaft der Heriburgstraße 9 wurde zudem tätig und verschloss alle Hausöffnungen, um den Zutritt Außenstehender zu vermeiden. Ebenso wurde ein Unternehmen beauftragt, um den Sperrmüll aufzusammeln und zentral für eine erforderliche Abholung zusammenzutragen. Im Juni 2022 wurden dann an drei Terminen insgesamt 36 Kubikmeter Sperrmüll von den Technischen Betrieben abgeholt. Im Oktober 2022 wurden weitere 11 Tonnen Sperrmüll im Rahmen einer durchgeführten Ersatzvornahme abgeholt, da die Eigentümer trotz wiederholter, schriftlicher Aufforderung durch die Ordnungsbehörde selber nicht tätig wurden. Die Kosten dieser Maßnahme wurden ihnen daraufhin natürlich in Rechnung gestellt.
„Trotz der jahrelangen mühevollen Arbeit sind wir mit dem Ergebnis nun sehr zufrieden“, so das Team aus dem Ordnungsamt. Der Bereich der Sperrmüllhalden kann seit der letztmaligen, großen Aufräumaktion durch die TBR nun wieder bestimmungsmäßig als Parkplatzfläche genutzt werden.